Freibad in Königswinter Einbrecher hinterlassen eine Spur der Verwüstung

Königswinter · In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind Unbekannte in das Freibad in Königswinter eingestiegen. Sie hebelten eine Tür auf und traten noch weitere ein. Die Polizei bittet um Hinweise.

 Die Einbrecher entleerten unter anderem einen Feuerlöscher in allen Räumen. Der Schaden, auch an der Technik, ist hoch.

Die Einbrecher entleerten unter anderem einen Feuerlöscher in allen Räumen. Der Schaden, auch an der Technik, ist hoch.

Foto: Schwimmtreff

Erheblichen Schaden haben unbekannte Einbrecher in der Nacht zum Mittwoch auf dem Freibadgelände am Oberweingartenweg angerichtet. Das teilte die Bonner Polizei am Donnerstag mit. Demnach brachen die Täter im Zeitraum zwischen Dienstag, 20.30 Uhr, und Mittwoch, 6.30 Uhr, die Tür zum Kassenraum auf, traten weitere Türen ein und verwüsteten den gesamten Kassen- und Verwaltungstrakt des Bades. Unter anderem wurde die Telefonanlage entwendet; das Bad war zwischenzeitlich telefonisch nicht erreichbar. Alle Türen und Schließsysteme wurden noch am Mittwoch repariert.

In diesem Punkt ähnelte das Vorgehen dem - später aufgeklärten - Einbruch in der Königswinterer Tafel im Mai 2015: Unter anderem entleerten die Einbrecher einen Feuerlöscher und machten schon damit Technik unbrauchbar. Die Polizei schätzt die Schadenshöhe auf mehrere tausend Euro. Die genauen Ermittlungen liefen noch. Beim Team des Freibades, das wie auch das Hallenbad vom Königswinterer Schwimmtreff betrieben wird, sitzt der Schock tief. Elke Stoll, Mitglied der Geschäftsführung der GmbH, war auch am Tag nach der Tat noch fassungslos über die sinnlose Zerstörungswut. "In früheren Jahren stieg mal jemand ein, um heimlich schwimmen zu gehen. Aber so was, das ist wirklich nicht zu glauben", so Stoll. Der erste Einbruch im Freibad war es freilich nicht. So waren vor zwei Jahren Unbekannte im Bad eingestiegen und hatten ebenfalls viel kaputt gemacht.

Dieses Mal leisteten die Täter ganze Arbeit. Vor allem der Kassenbereich sei "vollkommen verwüstet" worden, so Stoll: "Hier ist kein Kabel mehr ganz, alles ist durchgeschnitten." Ein Laptop und die komplette Telefonanlage seien gestohlen worden. "Ich gehe davon aus, dass die Täter Geld gesucht haben", so Stoll. Zumindest in dem Punkt wurden sie enttäuscht: Einnahmen würden im Bad ohnehin nicht aufbewahrt.

Wie hoch der Schaden im Detail sei, müsse noch ermittelt werden. Die Versicherung sei eingeschaltet. Besonders ärgerlich sei, dass die Unbekannten es mit kaputten Türen und durchschnittenen Kabeln nicht hätten bewenden lassen, sondern den Feuerlöscher ausgeleert hätten. Neben der Verschmutzung seien technische Einrichtungen wie PC, Drucker und mehr in Mitleidenschaft gezogen worden, da das Löschmittel in alle Ritzen dringe. Nicht einmal vor der Erste-Hilfe-Ausrüstung samt Defibrillator des Deutschen Roten Kreuzes hätten die Täter Halt gemacht. "Man muss jetzt schauen, was noch zu gebrauchen ist", so Stoll.

Ebenfalls gleich am Mittwoch war eine Spezialfirma vor Ort, um das Löschmittel sachgerecht zu entfernen. "Ohne Schutzmasken geht das nicht", so Stoll. Genug Arbeit nicht nur mit dem Aufräumen hatte auch das Team. "Wir mussten ganz schön improvisieren", so Stoll. Ausgerechnet die Nacht vor dem bislang heißesten Sommertag des Jahres hatten sich die Einbrecher ausgesucht, um ihr Unwesen zu treiben. Um den Kassen- und damit den Schwimmbetrieb darstellen zu können, wurde das Kaffeebüdchen kurzerhand zur provisorischen Kasse. Stoll: "Die Badegäste zeigten allesamt großes Verständnis und waren genauso verärgert wie wir." Und das waren am Mittwoch immerhin 1800.

Das Kriminalkommissariat 34 ermittelt. Zeugen werden gebeten, sich unter 0228/150 zu melden.

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