Kommentar zur Ausstellung in Heisterbach Ein echter Coup
Meinung | Heisterbach · Im Kloster Heisterbach wird es demnächst eine Zisterzienser-Ausstellung in der Zehntscheune und einen Infopoint geben. Dies ist ein echter Coup, findet GA-Redakteur Hansjürgen Melzer.
Fast fünf Jahre ist es her, dass die umfangreichen Arbeiten extra und intra muros, außerhalb und innerhalb der Klostermauern, wie es damals in der Projektbeschreibung des Rhein-Sieg-Kreises als Projektträger so passend zu dem geschichtsträchtigen Ort hieß, beendet wurden. Das Ergebnis konnte und kann sich sehen lassen.
Viel Geld in die Aufwertung eines Kulturerbes zu investieren, ist jedoch immer nur die eine Sache. Die andere ist, dass die Attraktion bisher nicht entsprechend präsentiert wird und Besucher an sechs Tagen in der Woche auf dem Klostergelände herumirren müssen, weil da niemand ist, der ihnen etwas über die mehr als 800-jährige Geschichte dieses Ortes erzählt.
Deshalb wäre eine an sechs Tagen geöffnete Zisterzienser-Ausstellung in der Zehntscheune ebenso wie ein ständig besetzter Infopunkt geradezu ein Quantensprung in der Außendarstellung der Klosterlandschaft. Auch wenn sie in gewisser Weise nur „Begleiterscheinungen“ der geplanten großen Zisterzienser-Ausstellung in Bonn sind.
Wie auch immer. Sollten aus dem Zehntscheunen-Team und dem Infopunkt über das Ausstellungsjahr hinaus möglicherweise sogar Dauereinrichtungen werden, wäre der Stiftung Abtei Heisterbach als Initiatorin in Zusammenarbeit mit dem Siebengebirgsmuseum und dem LVR Landesmuseum Bonn ein echter Coup gelungen.
Überhaupt bemüht sich die Stiftung, mehr Leben in die Klosterlandschaft zu bringen und dieses für reichlich Geld schön gemachte Gelände ansprechend zu bespielen. Neben der Reihe „Klassik in der Scheune“, die es bereits seit dem Jahr 2002 gibt, überließ man die Chorruine im vergangenen August für zwei Abende dem Kölner N.N.-Theater als Kulisse. In diesem Jahr wird es erneut zwei Aufführungen geben. Selbst über ein Klosterleuchten wurde nachgedacht. Die eine oder andere verspielte Idee darf ruhig schon mal dabei sein. Das ist in jedem Fall besser, als wenn die Klosterlandschaft wieder in den Dornröschenschlaf fällt.