Lesung in Heisterbacherrott Drei Autoren lesen aus zwei Büchern

Heisterbacherrott · Krimiautorin Judith Merchant mit ihrem Buch "Rapunzelgrab" und die beiden Sachbuchautoren Ursula Gilbert und Michael Klein mit "111 Orte im Siebengebirge" waren zu Gast im Saal Lichtenberg.

 Autoren-Trio: Judith Merchant, Michael Klein und Ursula Gilbert (von links) bei der Lesung im Saal Lichtenberg.

Autoren-Trio: Judith Merchant, Michael Klein und Ursula Gilbert (von links) bei der Lesung im Saal Lichtenberg.

Foto: Privat

Kann das gutgehen, wenn eine Krimiautorin und die beiden Autoren eines Reiseführers aufeinandertreffen? So geschehen am Mittwoch beim Leseabend, zu dem der Buchladen in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Bonn in den Saal Lichtenberg eingeladen hatte.

Es kann. Wenn die Krimiautorin Judith Merchant heißt und aus ihrem neuen Buch „Rapunzelgrab“ liest, und die beiden Sachbuchautoren Ursula Gilbert und Michael Klein ihr Buch „111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss“ vorstellen. „Es ist kein Zufall, dass diese drei Autoren hier zusammen sind. Alle drei verbindet das Siebengebirge“, sagte Almut Voß vom Literaturhaus.

„Man könnte meinen, wir hätten voneinander abgeschrieben“, rutschte es Judith Merchant im zweiten Teil der Lesung heraus, als sie und Michael Klein sich in der Kunst des simultanen Lesens übten und abwechselnd aus ihren Büchern vorlasen. Der Trachyt vom Drachenfels und der Siegfriedfelsen tauchen schließlich bei beiden auf, so dass nahezu nahtlose Übergänge möglich waren.

Besonders hellhörig wurden die rund 70 Zuhörer im gut gefüllten Saal auch immer dann, wenn die Autoren aus dem Nähkästchen plauderten. So konnte Merchant ihrem Münchner Knaur-Verlag zwar die Nibelungen und die Loreley als Titelhelden ihrer ersten Rheinkrimis vermitteln, der Mönch von Heisterbach fiel jedoch als zu unbekannt durch. Daher wählte sie letztendlich mit Rapunzel ein Märchenmotiv, den passenden Turm dazu fand sie in Rheinbach.

Ähnlich erging es Gilbert und Klein. Die erste Liste ihrer 111 Orte im Siebengebirge fand beim Emons-Verlag keinen Gefallen, weil die Vorschläge alle zu bekannt wären. Auch bei der zweiten Liste ging es nur mit dem einen oder anderen Kompromiss. Das Hotel Loreley wurde zum Beispiel nicht akzeptiert, wohl aber die Marmortreppe im Hotel.

Ein origineller Tipp: Die Herrentoilette im Gasthaus auf dem Oelberg wegen der tollen Aussicht. Für das Literaturhaus war es der fünfte Abend mit regionalen Partnern im Bonner Umland. Auch im Siebengebirgsmuseum war man vor einem Jahr schon einmal zu Gast.

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