Kosten in Millionenhöhe Digitale Offensive für das Schulzentrum Oberpleis

OBERPLEIS · Das Schulzentrum in Oberpleis soll digital auf den neuesten Stand gebracht werden. Dazu wurde nun eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung vorgestellt. Zu erwarten wären demnach Kosten in Millionenhöhe.

 Vor zwei Jahren wurde das Schulzentrum in Oberpleis saniert, nun steht die digitale Ertüchtigung an.

Vor zwei Jahren wurde das Schulzentrum in Oberpleis saniert, nun steht die digitale Ertüchtigung an.

Foto: Frank Homann

So viel steht fest: Das Schulzentrum in Oberpleis ist von der digitalen Zukunft noch weit entfernt. Das fängt bei der störungsanfälligen und veralterten Telefonanlage an und endet bei der fehlenden strukturellen Vernetzung. Und schon gar nicht ist das Ganze für das geeignet, was sich das Land unter „Lernen in der Digitalen Welt“ vorstellt.

Andererseits trieben die Kosten, die die Machbarkeitsstudie der „civitec“ nahelegt, der Politik im übertragenen Sinne Schweißperlen auf die Stirn. Im Juni hatte die Verwaltung zuletzt über das Projekt berichtet. Schon damals stand fest, dass die Telefonanlage dringend umgerüstet werden muss.

Im Juli wurde dann dem Zweckverband „civitec“ der Auftrag erteilt, eine Machbarkeitsstudie und eine Kostenschätzung für die anstehenden digitalen Veränderungen zu erstellen. Dazu gehören beispielsweise die Bereitstellung eines Breitbandzugangs im Schulzentrum möglichst über Glasfaser, um eine sinnvolle Nutzung von Lan und Wlan sicherzustellen.

Dass dies auch an Förderschulen und Grundschulen sinnvoll sei, stehe außer Frage, sei aber von der Priorität anders einzustufen. Bezogen auf das Schulzentrum bedeute das Projekt einen sehr großen Investitionsaufwand. Dabei, so wurde im Ausschuss immer wieder betont, könne die Machbarkeitsstudie naturgemäß keine exakte Kostenschätzung liefern, sondern lediglich den Investitionsrahmen aufzeigen.

Kosten für Verkabelung bei 1,6 Millionen Euro

Aber der hat es in sich. Denn alleine für die notwendige Verkabelung setzt die „civitec“ Kosten von rund 1,6 Millionen Euro an. Weitere 46.000 Euro werden für den notwendigen Serverraum fällig. Die Telefonanlage (bis zu 200 Anschlüsse) setzt der Zweckverband mit rund 260.000 Euro an, für das Lan weitere 623.000 Euro.

Mal ganz abgesehen von Kosten für die Firewall. „Wir müssen sicherstellen, dass die Schüler nur das sehen, was sie sehen sollen. Und dass die Daten der Schüler nur da bleiben, wo sie sind“, so „civitec“-Geschäftsführer Thomas Neukirch. Oder für Virenschutz-Endgeräte. Hinzukommen die jährlichen Kosten für Support und Dienstleistungen.

Allerdings könnten Fördermittel aus unterschiedlichen Töpfen beantragt werden. Und: Die Feinplanung kann noch einmal andere Summe ergeben als die Machbarkeitsstudie, die von einer „Highend-Lösung“ ausgeht. Neukirch sprach von einer sinnvollen Investition. „Andere Städte betrachten das als Wirtschaftsförderung“, sagte er.

Personalaufwand von 14.500 Stunden

Die Zahlen machten sichtlich Eindruck. Gerade der Preis für die Leitungen und die Telefonanlage erschienen manchen ernorm. Neukirch verwies auf die Gebäudebeschaffenheit, die einen hohen manuellen Aufwand für Installationsarbeiten bedeute. Es seien jeweils 300 Kernbohrungen und 300 Wanddurchbrüche notwendig, allein der Personalaufwand müsse für das Verlegen mit 14.500 Stunden berechnet werden.

Ein Teil dieser Arbeiten könne, da sehr lärmintensiv, zudem nur in den Ferien durchgeführt werden. Wolle man dafür die Sommerferien 2018 nutzen, müssten die Feinplanungen am besten noch dieses Jahr vergeben werden. Die Politik beschloss schließlich, dem Stadtrat zu empfehlen, im Rahmen der Haushaltsberatung 2018 Mittel für Planung und Beauftragung in den Haushalt einzustellen, um die Umsetzung zumindest von wesentlichen Teilen der Maßnahme 2018 zu gewährleisten.

Seitens der Verwaltung hofft man, so zumindest den Breitbandanschluss, den klimatisierten Serverraum sowie die neue Telefonanlage noch im kommenden Jahr fertigstellen zu können.

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