Kommentar zum Haushalt in Königswinter Beschluss ist verständlich

Meinung | Königswinter · Auf den ersten Blick scheint die Entscheidung, bis zu sechs Container für bis zu 240 Flüchtlinge im Oberpleiser Krahfeld aufzustellen, eine Umkehr des Ratsbeschlusses aus der Sondersitzung Ende Januar zu sein.

Unter dem öffentlichen Druck hatte die Politik damals beschlossen, über drei weitere Container in Oberpleis erst zu entscheiden, wenn weitere Grundstücke geprüft wurden und diese Bemühungen nicht erfolgreich sein sollten.

Gemeint waren damit Standorte in Niederdollendorf und Stieldorf, wo jeweils 80 Flüchtlinge unterkommen sollten und Thomasberg mit 40. Nun kommen in der Tat 40 Flüchtlinge nach Thomasberg. Weitere 40 gehen nach Oberdollendorf, weil Niederdollendorf wegen der Rheinnähe zu teuer ist. Der Standort Stieldorf ist erst einmal ganz vom Tisch.

All diese Zahlen sind jedoch völlig hypothetisch, weil zurzeit niemand seriös einschätzen kann, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr noch nach Königswinter kommen werden. In den ersten vier Monaten waren es null. Auch im Mai könnte das dem Vernehmen nach so bleiben.

In einer solchen Situation eine teure Planung für einen weiteren Containerstandort in Stieldorf in Auftrag zu geben, könnte bedeuten, dass dort für mehr als 250.000 Euro ein Angebot geschaffen würde, für das es später keinen Bedarf gibt.

Angesichts der fast 500.000 Euro, die die Stadt in die Vorbereitung des Geländes am Sonnenhügel investiert hat, und des am Montagabend mit größter Mühe verabschiedeten städtischen Haushalts sind die Beschlüsse durchaus verständlich.

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