Evangelische Kirchengemeinde in Königswinter Auferstehungskirche in Ittenbach feiert 50-jähriges Jubiläum

Ittenbach · Ostern 1967 wurde die evangelische Auferstehungskirche in Ittenbach eingeweiht. Zum Jubiläum gibt es am Wochenende ein Festprogramm.

Pfarrerin Christina Gelhaar musste sich an ihren neuen Arbeitsplatz erst einmal gewöhnen. „Es war nicht die Liebe auf den ersten Blick“, sagt die 40-Jährige, die im vergangenen Jahr nach 30 Jahren Dorothee Demond als Ittenbacher Pfarrerin ablöste. Gelhaars erster Blick fiel auf den rohen Beton („die ungeschminkte Wahrheit“) der Auferstehungskirche am Kantering in Ittenbach.

Brutalismus heißt der Architekturstil des Gotteshauses, das nach den Plänen der Kölner Architekten Wolfgang Lincke und Karl-Heinz Urmetzer in lediglich 13 Monaten gebaut und Ostern 1967 eingeweiht wurde. Am Wochenende wird der 50. Geburtstag der Kirche gefeiert. Zum Festgottesdienst kommt Superintendentin Almut van Niekerk.

Der Architekturstil ist sicher nicht jedermanns Sache, war in den 1960er und 1970er Jahren jedoch groß in Mode. In dieser Zeit wurde zum Beispiel auch das Restaurant auf dem Drachenfels gebaut, das vor einigen Jahren abgerissen wurde. Pfarrerin Gelhaar jedenfalls hat inzwischen mit dem Kirchengebäude ihren Frieden geschlossen. Und sogar mehr als das. „Verliebt habe ich mich in die Auferstehungskirche, als die Nachmittagssonne hineinschien“, sagt sie.

Fenster sorgen für Farbenspiel

Schließlich besteht die Kirche nicht nur aus Beton. Da sind vor allem die Fenster, die je nach Lichteinfall für ein prächtiges und immer anderes Farbenspiel und damit für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Über sie gab es beim Bau der Kirche ebenso wenig Diskussion wie über das einfache Holzkreuz ohne Corpus, das aus einem roh behauenen Eichenstamm geschlagen und ohne einen Nagel zusammengefügt wurde.

Heftig diskutiert wurde vor 50 Jahren hingegen darüber, ob der Kirchturm mit seinen vier Glocken mit der Kirche verbunden oder frei stehen sollte. Das Presbyterium beharrte damals gegen den hartnäckigen Widerstand des Kirchenbauamtes der Landeskirche darauf, den Turm zu integrieren. 420.000 Mark kostete damals der Bau der Kirche, weitere 81.000 Mark das Grundstück. 1974 wurde aus der ehemaligen Dreikanzel-Gemeinde Königswinter, Ittenbach und Aegidienberg eine mit nur noch zwei Kanzeln, nachdem Aegidienberg selbstständig geworden war.

Klang der Orgel eher mittelprächtig

1979 wurde dann Peter Hintze Pastor. Der im November 2016 verstorbene Pfarrer machte später in der Politik Karriere. In seine Zeit fiel der Bau des Gemeindehauses neben der Kirche, das 1983 eingeweiht wurde. Nur wenige Monate später löste Dorothee Demond den beliebten Peter Hintze als Pfarrerin ab.

1993 erhielt die Kirche eine neue Orgel, an der die Gemeinde jedoch wenig Freude hatte. Man hatte Geld sparen wollen und ein gebrauchtes Instrument angeschafft, das um neue Register ergänzt und mit viel Mühe von Ehrenamtlichen mit einem neuen Gehäuse versehen wurde. Die neu eingebauten Orgelpfeifen vertrugen sich klanglich jedoch nicht mit den alten. Die Orgel wurde danach generalüberholt. Doch mit bescheidenem Erfolg. Bis heute ist ihr Klang eher mittelprächtig.

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