Sportstätten in der Region Anwohner wollen gegen Sportstätten klagen

Königswinter/Niederkassel · Gleich bei zwei geplanten Sportprojekten in der Region regt sich derzeit Widerstand bei den Anwohnern. In Oberpleis will eine Familie gegen die Umwandlung des Tennenplatzes auf dem alten Sportplatz in einen Kunstrasenplatz klagen. In Mondorf kritisieren Anwohner derweil die Pläne für eine neue Sporthalle.

Dass sich der alte Sportplatz in der Nähe des Schulzentrums in Oberpleis in einem schlechten Zustand befindet, ist einhellige Meinung. Die Verwaltung schlägt nun der Politik in der Vorlage für den Sportausschuss am Dienstag vor, für rund eine Million Euro die Gesamtanlage zu sanieren und den bisherigen Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln.

Robert Zaun, dessen Mutter direkt an dem Gelände wohnt, befürchtet dadurch eine verstärkte Inanspruchnahme des Platzes und damit verbunden eine steigende Lärmbelästigung. Seine Familie hatte bereits 1994 gegen die Stadt in der Causa Sportplatz geklagt. Das Verfahren endete damals mit einem Vergleich: Seitdem darf auf dem Platz sonntags nur noch vier Stunden gespielt werden. Zaun betont, dass man nichts gegen den Sportplatz an sich habe, "aber es kommt auf die Intensität an".

In Niederkassel-Mondorf gibt es unterdessen Anwohnerproteste gegen den Bau einer Sporthalle. Der Neubau wird mit 1,69 Millionen Euro aus dem Landesprogramm „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ gefördert. Die Anwohner kritisieren vor allem das Erscheinungsbild des Baus, den die Stadt unweit ihrer Gärten errichten will: Demnach schauen sie künftig auf eine 32 Meter breite Fassade, die mehr als sieben Meter in die Höhe ragt.

Sorgen macht ihnen neben der Beschattung der Gärten auch die Lärmentwicklung. „Ich vermisse das Prinzip der Verhältnismäßigkeit“, so Anwohner Richard Jansen und kritisiert damit auch den Rat, der den Plan einstimmig beschlossen hat. Alternativvorschläge der Anwohner seien überhaupt nicht ernst genommen worden. Die Stadt weist die Kritik zurück: Beim Abstand sei man den Anwohnern bereits entgegengekommen, außerdem wird – so der Erste Beigeordnete Helmut Esch - gerade ein Lärmgutachten erstellt. Esch geht davon aus, dass die Halle ab Frühjahr gebaut werden kann. Die Anwohner denken unterdessen über eine Klage nach.

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