Brücke über B 42 in Königswinter Abbiegespuren ab Dienstag gesperrt

Königswinter · Weil die Brücke in der Königswinterer Altstadt über die Bundesstraße 42 und die Bahngleise marode ist, muss der Verkehr auf ihr eingeschränkt werden, um eine Gewichtsentlastung zu erreichen.

Die Meldung von Straßen NRW ist knapp, zeitlich und von der Länge her, aber sie hat es in sich. Schwere bauliche Mängel am Brückenbauwerk der Ferdinand-Mülhens-Straße in der Königswinterer Altstadt machen eine teilweise Sperrung von Dienstagmorgen an, 9 Uhr, notwendig. In der Folge fallen die separaten Abbiegespuren auf der Brücke in Richtung Bad Honnef auf die B 42 und aus Oberpleis kommend auf die Winzerstraße weg. Die Auffahrt auf die B 42 in Richtung Bonn wird verkürzt. Fußgänger und Radfahrer sind nicht betroffen. Bei Straßen NRW wird davon ausgegangen, dass dieser Zustand mehrere Jahre andauern wird.

Geplant ist, mit Baken die Ränder der Brücke rechts und links abzusperren. Um dennoch den Verkehrsfluss in beide Richtungen auf einer entsprechenden Breite zu gewährleisten, werden die Linksabbiegerspuren "gestrichen": Es gibt jeweils nur noch eine Spur in jede Fahrtrichtung auf der Brücke. Um dennoch ein Linksabbiegen zu ermöglichen, müssen laut Timo Stoppacher, Pressesprecher von Straßen NRW, die Ampelschaltungen entsprechend verändert werden. Und er räumt direkt ein: "Ja, das wird in den ersten Tagen bestimmt zu einem Chaos führen."

Er hofft allerdings, dass sich das Problem mit der Zeit entschärft, "da sich die Leute, wenn alle Bescheid wissen, andere Strecken suchen und das Gebiet weiträumig umfahren." Stoppacher gibt aber auch zu, "dass das gerade im Bonner Raum nicht einfach ist". Denn die Ferdinand-Mülhens-Straße (L 331) ist schließlich die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Tal und der Bergregion von Königswinter, zwischen Rhein und A 3. Auch die Stadt Königswinter rechnet durch die Einschränkungen auf der Brücke mit Behinderungen. Sie teilte ihrerseits mit, der Landesbetrieb werde in Abstimmung mit der Stadt den Verkehrsknoten beobachten und gegebenenfalls Korrekturen bei der Ampelschaltung vornehmen.

An den nun geplanten Absperrungen führt laut Straßen NRW kein Weg vorbei, die Brücke müsse entlastet werden - in der Fachsprache heißt das Ablasten, auf die Brücke darf also nicht mehr so viel Gewicht. "Das lässt sich nicht in Tonnen ausdrücken", so Stoppacher. "100 parkende Lastwagen auf einer Brücke sind weit weniger belastend als 100 Lkw, die darüber fahren." Dies habe unter anderem mit Schwingungen zu tun.

Berechnungen des Verkehrsvolumens, die Statik und der Zustand der Brücke wurden in Augenschein genommen - und das Ergebnis war klar: "Es musste sofort etwas passieren." Stoppacher macht zudem deutlich: "An diesem Zustand wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern." Einen genauen Zeitrahmen kann er noch nicht nennen, zwei bis drei Jahre schätzt er jedoch auf jeden Fall. "Jetzt muss erst einmal geklärt werden, ob die Brücke saniert werden kann oder ob Teile abgerissen und neugebaut werden müssen", so Stoppacher. Und: "Selbst wenn wir das jetzt schon geklärt hätten, müssten wir erst mit der Bahn sprechen, deren Gleise wir queren. Und aus Erfahrung wissen wir, dass es mindestens eineinhalb Jahren dauern wird, bis die Koordination mit der Bahn abgeschlossen sind." Solange bleiben die Baken stehen.

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