Frau und Kind bedroht 51-Jähriger nach Rassismusvorfall in Linie 66 ermittelt

Königswinter · Nach einem fremdenfeindlichen Vorfall in der Stadtbahnlinie 66 in Königwinter hat die Polizei einen 51-Jährigen ermittelt. Der Mann ist polizeibekannt und hatte zuvor eine Mutter und ihr Kind mit dem Tod bedroht.

Die Bonner Polizei hat einen 51-jährigen Mann ermittelt, der am Donnerstagnachmittag eine 44-jährige türkischstämmige Frau und deren fünfjährigen Sohn in der Stadtbahnlinie 66 beleidigt und mit dem Tod bedroht haben soll. Wie berichtet war es zu dem Vorfall auf der Fahrt von Niederdollendorf nach Königswinter gekommen.

„Der Mann konnte ermittelt werden. Beamte des Staatsschutzes haben ihn aufgesucht und überprüft. Außerdem wurde eine Gefährderansprache vorgenommen“, sagte ein Sprecher der Polizei am Montagnachmittag auf Anfrage des General-Anzeigers. Die Ermittlungen gegen den 51-Jährigen, der nach GA-Informationen aus Königswinter stammt, würden andauern. „Er will sich in den nächsten Tagen zu den Vorwürfen äußern“, so der Polizeisprecher. Der Mann sei polizeibekannt. Er befindet sich auf freiem Fuß.

Der Mann konnte aufgrund von Videoaufzeichnungen von Kameras in der Stadtbahn identifiziert werden. Am Vormittag hatte die 44-Jährige im Polizeipräsidium den Mann auf Fotos ebenfalls wiedererkannt.

„Der Mann hat gesagt, dass er meine Mutter, meinen Bruder und jeden Ausländer umbringen und verbrennen möchte“, hatte Yasin Akkaya, der 21-jährige Sohn der betroffenen Frau, am Freitag dem GA. Er selbst war von seiner Mutter von der Bahn aus mit dem Handy zu Hilfe gerufen worden. Auch andere Fahrgäste, die Mutter und Kind beschützen wollten, seien von dem Mann bedroht worden.

Das Türkische Generalkonsulat in Köln hat am Montag darauf hingewiesen, dass es unwahr sei, dass das Konsulat der Angegriffenen geraten haben soll, den Vorfall in den türkischen Medien zu verbreiten. „Wahr ist, dass die Betroffene oder ihre Angehörigen zu keinen Zeitpunkt unser Generalkonsulat kontaktiert haben und das Türkische Generalkonsulat geraten haben soll, die türkischen Medien einzuschalten“, teilte die Behörde am Montag mit. „Wir haben sehr gute Kontakte zu den deutschen Sicherheitsbehörden und wir raten türkischstämmigen Personen stets, Kontakt zu diesen aufzunehmen“, sagte Konsul Nagi Tayru dem General-Anzeiger.

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