Bläserfreunde Niederdollendorf 50-jähriges Bestehen mit Konzert und Festumzug

KÖNIGSWINTER · Eine Gänsehaut kann man nicht nur bekommen, wenn es plötzlich kalt wird, auch ein besonders schönes, ergreifendes Erlebnis kann mitunter dazu führen, dass uns ein wohliger Schauer den Rücken hinunter läuft. Ein solches "Gänsehautfeeling" erlebten die Besucher des großen Jubiläumskonzerts der Bläserfreunde Niederdollendorf am Samstagabend in der Aula des CJD. Mit dem Konzert zum 50. Geburtstag machten die insgesamt 36 Musiker nicht nur sich selbst, sondern vor allem ihren zahlreichen Freunden und Fans das schönste Geschenk.

 Wenn die Schranke runter geht, muss auch der Festzug mit Musikkapellen, Bruderschaften, Tanzgruppen und Brauchtumsvereinen warten.

Wenn die Schranke runter geht, muss auch der Festzug mit Musikkapellen, Bruderschaften, Tanzgruppen und Brauchtumsvereinen warten.

Foto: FRANK HOMANN

Da man nicht alle Tage ein halbes Jahrhundert alt wird, hatten die Musiker ihr Publikum bereits beim vergangenen Frühjahrskonzert um Mithilfe bei der Auswahl des Jubiläumsprogramms gebeten: Aus dem Repertoire der Konzerte der vergangenen zehn Jahre hatten die Zuhörer ihre persönliche Hitparade auswählen dürfen. Die Meistgenannten wurden gespielt, "da haben wir auch nicht gefuddelt", so Ehrenmitglied Hubert Stock.

Wie könnte man ein Jubiläumskonzert besser beginnen als mit einer kräftigen Fanfare - in dem Fall der "Generations Fanfare". Ein mehr als passender Titel, schließlich spielen bei den Bläserfreunden mehrere Generationen unter einem Dach: die jüngste Musikerin ist 15 Jahre alt, der älteste 75. Viele der insgesamt 36 Aktiven haben sich mit Leib und Seele der Blasmusik verschrieben, musizieren teilweise schon seit Jahrzehnten im Orchester - Vorsitzender Markus Keil hat ausgerechnet, dass die meisten durchschnittlich seit 15 Jahren mit dabei sind.

Ein Musiker der ersten Stunde ist Walter Wirz, der 1963 als einer der Jüngsten dem neu gegründeten Verein beitrat und dem die Bläserfreunde bis heute die musikalische Heimat blieben. Wirz wurde an diesem Abend vom Vizepräsidenten des Kreisverbandes Rhein-Sieg des Volksmusikerbundes NRW, Bernd Ingenbleek, für seine langjährige Vereinszugehörigkeit besonders geehrt.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft ebenfalls ausgezeichnet wurden Anja Hartmann, Sandra Leischner und Vorsitzender Keil. Dessen Leitung für das Wohl des Vereins ist nach Ansicht des Ehrenvorsitzenden Hermann Bracht gar nicht hoch genug zu schätzen: "Wenn wir den nicht hätten, müssten wir ihn heute noch erfinden. Du bist für uns Bläserfreunde Gold wert." Ein besonderes Geschenk zum Jubiläum hatten die Bläserfreunde von Michael Steitz aus Erpel erhalten - er hatte den Musikern zum Geburtstag einen eigenen Marsch quasi auf den Leib komponiert: voller Lebensfreude, spritzig wie ein Feuerwerk und alles andere als eingeschlafen, ganz so, wie die Bläserfreunde eben sind.

Am Samstag wurde der Siebengebirgsmarsch uraufgeführt - und es gab wohl kaum einen unter den mehreren hundert Zuschauern, dem es dabei nicht in den Füßen zuckte. Aber auch bei den anderen Lieblingsstücken hielt es das begeisterte Publikum kaum auf den Stühlen - ob Highlights von Glenn Miller, Andrew Lloyd-Webber oder ABBA, die afrikanische Symphonie oder die Musik zum Film "Star Wars", es gibt eigentlich nichts, was die Bläserfreunde nicht spielen können.

Aber nicht nur beim Jubiläumskonzert stimmte einfach alles, auch der Tag der Blasmusik am Sonntag war rundum gelungen. Rund 20 befreundete Musikkapellen, Bruderschaften, Tanzgruppen und Brauchtumsvereine begleiteten die Bläserfreunde beim großen Festumzug von Oberdollendorf nach Niederdollendorf. Dort wurde im Festzelt dann noch bis in den Abend weitergefeiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort