Torwand-Spiel der GA-Siebengebirgs-Redaktion 3:2 für Algerien!

KÖNIGSWINTER · Als Khaled Belhenniche am Donnerstag den Aufruf des General-Anzeigers "Algerier gesucht" las, war er sich bereits sicher, dass seine Landsleute den Sprung ins Achtelfinale gegen Deutschland schaffen würden. Also rief er in der Bad Honnefer Siebengebirgs-Redaktion an und wollte mitspielen.

 Drei Treffer: Khaled Belhenniche.

Drei Treffer: Khaled Belhenniche.

Foto: Frank Homann

Seine Frau Jeannette Hank, die Tochter des früheren Königswinterer Bürgermeisters, bereitete alles liebevoll für den Pressetermin vor. Die algerische Fahne, die ihnen Günter Hank zur Hochzeit geschenkt hatte, Kicker aus Salzgebäck und Serviette mit Fußballmotiven wurden flugs als Accessoires besorgt.

Ihr Mann Khaled, der am Samstag 47 Jahre alt wurde und mit seiner Frau und den beiden Töchtern Mira (11) und Dounia (7) in Heisterbacherrott lebt, sollte mit seinem Tipp Recht behalten. Genauso überzeugend präsentierte er sich dann auch beim Mini-Torwandschießen auf der heimischen Terrasse. Weil die Miniaturvariante wohl noch schwieriger war als das Modell aus dem ZDF-Sportstudio, hieß es dieses Mal: Drei unten, drei in die Mitte, drei oben. Khaled traf dreimal - alle in die Mitte. Seine Frau "nur" zweimal - ebenfalls in die Mitte. Endstand: 3:2 für Algerien.

Obwohl die Nationalmannschaft aus Nordafrika in bisher zwei Länderspielen gegen Deutschland ungeschlagen ist, 1967 gab es in Algerien ein 2:0 und 1982 bei der WM in Spanien ein 2:1, glaubt Khaled dennoch an einen deutschen Sieg. "Aber die Deutschen stehen unter Druck. Wir haben hingegen nichts zu verlieren und die Köpfe frei.

Wenn wir in den ersten 20 Minuten ein Tor schießen, schauen wir mal", sagt er. Bis vor zwei Jahren hat der Algerier, der früher sogar in der algerischen Jugend-Nationalmannschaft kickte und 1993 nach Deutschland kam, selbst noch aktiv Fußball gespielt. Unter anderem beim FV Oberkassel und beim FV Endenich. Da hat er etwas gemeinsam mit seinen Landsleuten in Brasilien.

"Unsere Nationalspieler spielen in 23 verschiedenen Vereinen, die meisten in Frankreich und nur einer in Algerien." Die französische Spielkultur habe die Algerier geprägt. Deshalb wäre das mögliche Aufeinandertreffen mit den Franzosen für ihn ein weiteres Wunschspiel.

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