Vandalismus in Königswinter 14-Jähriger in Untersuchungshaft

KÖNIGSWINTER · Die beiden mutmaßlichen Intensivtäter, die für eine Serie von Bränden im Frühjahr in Königswinter verantwortlich sein sollen, sind grundsätzlich geständig. Laut GA-Informationen gilt ein 14-Jähriger als Haupttäter.

Unter anderem soll er die Zerstörung in einem Königswinterer Hotel gestanden haben. Staatsanwältin Monika Volkhausen bestätigte auf Anfrage: "Der 14-Jährige sitzt in Untersuchungshaft." Die kriminelle Energie des Jungen, der aus Königswinter stammt, hatte selbst Fachleuten im Polizeipräsidium Sorgen bereitet. Das Königswinterer Jugendamt will sich mit Hinweis auf den "Sozialdatenschutz" nicht zu dem Fall äußern, wie Stadtsprecher Ulrich Berres betont. Bei dem Mittäter des 14-Jährigen soll es sich nach GA-Informationen um einen 16-Jährigen handeln, der ebenfalls eine längere Polizeiakte hat.

Mehrere Hausdurchsuchungen, an denen etliche Beamte beteiligt waren, hatten unlängst zu dem Haftbefehl gegen den 14-Jährigen geführt. Der konnte aber erst einmal nicht vollstreckt werden: Der junge Königswinterer war untergetaucht.

Auf Anfrage erklärte Monika Volkhausen, Sprecherin der Bonner Staatsanwaltschaft, dass der 14-Jährige jetzt festgenommen worden sei und in Untersuchungshaft sitze. Wegen der weiterhin andauernden Ermittlungen könne die Staatsanwaltschaft aber keine weiteren Angaben machen. Das gelte auch für den 16-Jährigen und die Frage, ob und welche Brandstiftungen und Vandalismusakte ihm konkret zuzurechnen seien, so Volkhausen. Der 16-Jährige befinde sich auf freiem Fuß.

Fakt ist bislang: Eine Tat hat der 14-Jährige laut Ruth Braun, Sprecherin der Bonner Polizei, eingeräumt. Dabei geht es um eine Zerstörung im Zusammenhang mit einer Serie ähnlicher Delikte in Königswinter, die Ende April begonnen hatte. Braun verweist auf den Einbruch in ein Hotel am Nachmittag des 4. Mai. Nach GA-Informationen handelt es sich um das Maritim-Hotel.

Damals waren zwei Personen in die Wäschekammer eingedrungen und hatten Wäsche auf dem Boden verteilt und mit einem Feuerlöscher verunreinigt. Der Schaden soll sich in fünfstelliger Höhe bewegen. Mittäter soll damals nach bisherigen Erkenntnissen der jüngere Bruder des 14-Jährigen gewesen sein. Neben der Zuordnung weiterer Taten aus der Serie prüft die Polizei laut Pressesprecherin Ruth Braun auch eine Beteiligung an einem erneuten Vorfall - einem Brand in einem leerstehenden Haus An der Helte in Königswinter im Juli.

Denn unmittelbar nach dem Brand waren der 14-Jährige und der 16-Jährige von einem Zeugen, einem Feuerwehrmann, in der Nähe des Brandortes gesehen worden. Mittlerweile scheinen die Ermittler ein ganzes Stück weiter zu sein. Dem Duo sollen insgesamt mehrere Dutzend Straftaten zur Last gelegt werden. Unter anderem auch eine Vielzahl von Kellereinbrüchen. Das wollte Ruth Braun mit Hinweis auf die andauernden Ermittlungen nicht kommentieren.

In den Monaten April und Mai hatte der General-Anzeiger über eine ganze Serie von Bränden und Zerstörungen berichtet, die ein ähnliches Tatmuster aufwiesen. Am 25. April war im Nebenraum des Königswinterer Bahnhofsgebäudes ein Brand gelegt worden. In der Nacht zum 3. Mai verwüsteten Unbekannte das leerstehende Adam-Stegerwald-Haus an der Hauptstraße. Einen Tag später wurde die Sakristei der Pfarrkirche Sankt Remigius verwüstet. Am 6. Mai setzten Unbekannte die Räume der Königswinterer Tafel unter Wasser und entleerten zwei Feuerlöscher. An mehreren Orten wurde versucht, Feuer zu legen.

Sanierung der Tafel schreitet voran

"Es geht voran, aber eben langsam", sagt Peter Sieler, zuständig für die Awo-Tafeln im Rhein-Sieg-Kreis. Unbekannte hatten in dem Gebäude am Küferweg am 6. Mai solche Schäden angerichtet, dass die Tafel seitdem geschlossen ist.

Besonders im Keller gibt es gravierende Feuchtigkeits- und Schimmelschäden, nachdem die Täter Wasserhähne geöffnet und Abflüsse verstopft hatten. Ein Ersatzquartier wurde nicht gefunden. Daher entschloss man sich zu einer Sanierung. Nachdem der Durchbruch zum Keller geschlossen ist, soll nun das Erdgeschoss mit Hilfe des Kaltvernebelungsverfahrens von Schimmelsporen befreit werden. Danach werden Ritzen abgedichtet.

Wann die Tafel wieder öffnen wird, darauf will sich Sieler nicht festlegen. Er hofft allerdings, dass die Ehrenamtlichen im Herbst den Betrieb wieder aufnehmen können.

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