Erinnerung an einen ganz Großen Festakt auf dem Petersberg zum 144. Geburtstag von Konrad Adenauer

RHÖNDORF. · Konrad Adenauer wäre am Sonntag 144 Jahre alt geworden. Auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof und auf dem Königswinterer Petersberg gedachten Familienmitglieder und zahlreiche prominente Gäste des ersten Bundeskanzlers.

Würdiges Gedenken: Im Beisein vieler Gäste bezeugen die Rhöndorfer Hubertus-Schützen Konrad Adenauer die Ehre.

Würdiges Gedenken: Im Beisein vieler Gäste bezeugen die Rhöndorfer Hubertus-Schützen Konrad Adenauer die Ehre.

Foto: Frank Homann

Kanzler-Enkel Konrad Adenauer zeigte sich gerührt: „Ich freue mich, dass auch nach so vielen Jahren immer am Geburtstag meines Großvaters so viele Anhänger hierherkommen“, sagte der Kanzler-Enkel angesichts der langen Menschenschlange, die am Sonntagmorgen über den Rhöndorfer Waldfriedhof zog. Am 5. Januar 1876 war Konrad Adenauer in Köln geboren worden. Auch anläßlich seines 144. Geburtstages pilgerten zahlreiche Verwandte, Wegbegleiter und Bürger, die sich dem Gründungskanzler der Bundesrepublik verbunden fühlen, zur Ruhestätte auf dem Waldfriedhof, um seiner zu gedenken und gemeinsam mit Enkel Konrad Adenauer, dem Sprecher der Familie, ein Gebet zu sprechen.

Eine Abordnung der Rhöndorfer Hubertus-Schützen – Ralf Wagner, Hans Linden, Alfred Heß und Gabi Wagner – salutierte am Grab des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland. Die Rhöndorfer Schützen hatten einst Adenauer auf seinem letzten Weg begleitet und fühlen sich bis heute ihrem Ehrenmitglied stark verbunden. Seit jenem Tag im April 1967 sind die Rhöndorfer Schützen bei allen feierlichen Anlässen präsent. Konrad Adenauer: „Dass Sie meinem Großvater jedes Jahr die Ehre erweisen, ist bemerkenswert. Ihnen gilt mein Dank.“ Adenauer, der am 19. April 1967 starb, hatte seine letzte Ruhestätte selbst ausgewählt und den Grabstein 1948 vom Melaten-Friedhof in Köln nach Rhöndorf geholt, nachdem damals seine zweite Frau Gussie verstorben war. Die Inschrift erinnert auch an Adenauers erste Frau Emma sowie an den nur vier Tage alt gewordenen ersten Sohn Ferdinand aus zweiter Ehe Adenauers.

Rund 20 Mitglieder der Familie Adenauer waren gekommen: Enkel wie der älteste Kanzlerenkel Jan Reiners mit 80 Jahren, Urenkel wie Konrad Adenauers Tochter Leonie als jüngste Teilnehmerin aus der Familie, ebenso Neffen und Nichten. Norbert Lammert, der frühere Bundestagspräsident und jetzige Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, war gekommen. Dasselbe galt für Jürgen Rüttgers, Kuratorumsvorsitzender der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Ihn verbindet mit Adenauer sein Heimatort Brauweiler, wo Adenauer während der NS-Zeit im Gefängnis saß, und er besuchte wie einst der „Alte“ das Apostel-Gymnasium – „das verbindet“.

Auch Kuratoriumsmitglied Elisabeth Winkelmeier-Becker, ihr Bundestagskollege Norbert Röttgen aus Königswinter, Rhein-Sieg-Vizelandrätin Notburga Kunert, Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Königswinters Vizebürgermeister Norbert Mahlberg waren zu sehen und natürlich Corinna Franz, Geschäftsführerin der Rhöndorfer Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Sie alle verharrten am Grabe Adenauers, das ein Dutzend Kränze schmückte.

Im Mittelpunkt: ein üppiges Bukett mit roten Rosen von der Familie. Kränze waren unter anderem von der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer aufgestellt, von der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, von der Adenauer-Stiftung, von der CDU aus Adenauers Heimatstadt Köln und von Landrat Sebastian Schuster.

Auch diesmal hatte der Gärtner bereits eine Vase mit Wasser vorbereitet für einen der größten Fans Konrad Adenauers: Yasno Inadome. Der Japaner, der deutsche Geschichte studiert hat, ist ein großer Verehrer Adenauers und hält ihn für die größte Persönlichkeit in der deutschen Geschichte. Inadome trat bescheiden ans Grab, verneigte sich und stellte seinen Strauß mit weißen Blüten ab.

Nach dem Besuch des Grabes fand auf dem Petersberg, wo Konrad Adenauer einst seine Spuren hinterlassen hatte, eine Feierstunde mit Podiumsdiskussion statt.

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