Ballett in Bad Honnef Zauberwesen im Tutu

BAD HONNEF · Eleven der Ballettschule Kares erobern mit dem "Nussknacker" die Herzen der Zuschauer.

 Ballett-Souffleur: Michael Kares zeigt den Jüngsten auf der Bühne, wie's geht.

Ballett-Souffleur: Michael Kares zeigt den Jüngsten auf der Bühne, wie's geht.

Wenn der Heilige Abend nicht mehr weit und das Kurhaus in Bad Honnef besonders stimmungsvoll geschmückt ist, wenn sich große und kleine Ballerinen in bunten Tutus aufgeregt hinter der Bühne des Kursaales drängen und Eltern, Großeltern und andere Verwandte sich eine Auszeit vom Vorweihnachtsstress nehmen, dann ist es eindeutig Zeit für die traditionelle Weihnachtsaufführung der Ballettschule von Michael Kares.

Dieses Jahr hatten er und seine Eleven den "Nussknacker und Mäusekönig" zur Musik von Peter Tschaikowski einstudiert - kaum ein anderes Ballettstück passt wohl besser in die Weihnachtszeit und verzaubert junge wie ältere Zuschauer gleichermaßen. So wird man in der Ouvertüre gleich in ein festliches Wohnzimmer versetzt, wo vor dem hell erleuchteten Weihnachtsbaum die Kinder reich beschenkt werden. Clara, die Tochter des Hauses, freut sich besonders über den neuen Nussknacker, von dem sie sich bis zu später Stunde nicht trennen kann.

Nachts erwacht dieser in Claras Träumen zum Leben, um sich dem bösen Mäusekönig und seinem Heer gefräßiger Ratten entgegenzustellen. Mit Hilfe einer Armee wackerer Zinnsoldaten und nicht zuletzt Claras gewinnt der Nussknacker die Schlacht und verwandelt sich in einen Prinzen. Dieser nimmt Clara mit auf eine wundersame Reise durch den Tannenwald zum Zauberschloss der Zuckerfee. Wochenlang und in zahlreichen Extraproben hatten Kares und seine rund 100 Eleven auf ihren Auftritt hingearbeitet, und die Mühe hatte sich gelohnt.

Ob als Schneeflocken, Blumen oder lebendig gewordenes Naschwerk - jede noch so kleine Rolle wurde von den kleinen und großen Tänzern mit spürbarer Begeisterung ausgefüllt. Viel Beifall erhielten die Solisten, allen voran Hannah Pelletier als Clara, Laura Gaupp als Prinz und Jana Sachse als die Zuckerfee. Auch Fabio Nolting, einziges männliches Mitglied des Ensembles, stellte in der Rolle des Harlekins einmal mehr unter Beweis, dass er offenbar für die Bühne geboren wurde.

Der charmanteste Auftritt des Nachmittags gehörte aber zweifellos den kleinsten Tänzerinnen, die, teils im Kindergartenalter, unter Anleitung von Michael Kares einen zum Thema passenden zuckersüßen Auftritt meisterten. Zum Amüsement des Publikums "schwebte" Kares mit seinen Schützlingen über die Bühne. Tosender Applaus nach dem letzten Vorhang belohnte Ballettschüler, Lehrer und die vielen Helfer für einen zauberhaften Nachmittag. "Mein Ziel ist es, den Kindern Freude am Tanz und Begeisterung für klassische Musik mitzugeben", sagte Kares. Nach den strahlenden Gesichtern zu urteilen war das gelungen. Dem erleichterten Ballettlehrer entfuhr ein: "Halleluja, es hat geklappt!"

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