Landesgartenschau Bad Honnef "Wir haben gute Chancen"

Bad Honnef · Ende August muss Bad Honnef liefern. Dann muss die Bewerbung um die Landesgartenschau (Laga) vorliegen. Dafür verantwortlich Peter Hurrelmann, er möchte die Landesgartenschau nach Bad Honnef holen. Hier spricht er im GA-Interview.

 Der idyllische Park Reitersdorf könnte ein Kernpunkt der Landesgartenschau sein.

Der idyllische Park Reitersdorf könnte ein Kernpunkt der Landesgartenschau sein.

Foto: Sülzen

Ende August muss Bad Honnef liefern. Dann muss die Bewerbung um die Landesgartenschau (Laga) vorliegen. Aber nicht nur die Köpfe der Planer im Rathaus glühen. Auch Bürger sind ganz begeistert von den Plänen. An der Spitze steht Peter Hurrelmann, der gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Honnefern bereits das Fest zu 150 Jahre Stadtrechte zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht hatte. Mit dem 64-jährigen Privatier sprach Roswitha Oschmann.

Sind Sie eigentlich ein großer Blumenliebhaber?
PeterHurrelmann: Ich bin ja auch Parkfreund, also Mitglied des Freundeskreises Park Reitersdorf. Die Blümchenschau ist schön. Aber wichtiger ist, was hinterher kommt. Es ist doch wie bei "Germanys next Topmodel". Die Kandidaten bewerben sich, machen sich hübsch und strampeln sich im Wettbewerb ab. Auf dem Treppchen stehen ist nett, aber wichtiger ist danach der Modelvertrag. Der Zuschlag für die Landesgartenschau ist toll, weil es dadurch neben den fünf Millionen Euro für die Blumenschau weiterhin nicht unerhebliche Zuschüsse gibt und in einem mittelfristigen Stadtentwicklungsplan Bleibendes geschaffen werden kann. Wir sind bisher an allem vorbeigegangen - auch von der Regionale 2010 haben wir nichts abbekommen.

Wie wollen Sie als Bürger eingreifen?
Hurrelmann: Beim 150-Jahre-Stadtfest lief das Prinzip genauso - von Bürgern für Bürger. Jeder soll Bilder im Kopf haben, eigene Hirngespinste, Visionen, die wir in die Planungen einbringen wollen. Ich habe bei der Expo 2000 in Hannover mitgemacht, wo wir für die Telekom einen riesigen begehbaren, schrägstehenden Würfel gebaut haben. Das ist alles sehr ähnlich, es laufen die gleichen Prozesse ab. Erst gibt es Diskussionen, Arbeit, dann ist der Tag der Eröffnung mit Tränchen in den Augen. Fantastisch.

Nennen Sie doch mal konkrete Beispiele, wie Sie sich den Laga-Einsatz der Bürger vorstellen?
Hurrelmann: Wir wollen das Emotionale, die Zustimmung möglichst aller Bürger schaffen. So haben wir zum Beispiel die Idee, einen Katalog mit Pro-Argumenten für die Laga von A bis Z zu erstellen. Zum Beispiel unter "H" wie Hunde könnte dann stehen: "Ja, Sie können in dem halben Jahr Landesgartenschau nur mit der Jahreskarte auf dem Gelände Gassi gehen, aber dafür haben Sie..." Wir möchten Statements von Protagonisten der Stadt zur Laga sammeln und sie veröffentlichen. Wenn nach der Abgabe der Bewerbung alle bis zur Entscheidung zittern, möchten wir auch diese "Durststrecke" füllen. Nach der Entscheidung wird die Stadt eine GmbH gründen, die das Thema operativ umsetzt, die Feinplanung macht. Wir als Bürger sind da als Ideengeber immer noch gefragt.

Das klingt alles sehr theoretisch.
Hurrelmann: Wir brauchen auch Helfer während der Laga, die zum Beispiel in Parkplätze einweisen oder Führungen anbieten. Ich freue mich, dass unser Reitersdorfer Park im Entwurf als Laga-Gelände geführt wird. Hier kann noch so viel passieren.

Woran denken Sie?
Hurrelmann: An Kunst im Park zum Beispiel. Wir haben hier die Burgruine. Unser Freundeskreis will sich um die Restaurierung kümmern. Ich könnte mir vorstellen, bei der Laga Park-Führungen zu übernehmen.

Wie möchten Sie diese "Bürgerbewegung" bündeln?
Hurrelmann: Ob und wann wir einen Verein gründen, ist offen.

Sie sprühen vor Optimismus - sehen Sie Bad Honnef schon auf dem Treppchen?
Hurrelmann: Wir haben gute Chancen. Immer wieder wurden Industriebrachen im Ruhrgebiet mit Laga "behandelt". Bei uns ist es zwar wunderschön, aber es liegt auch vieles im Argen.

Sie sind kein gebürtiger Rheinländer. Trotzdem setzen Sie sich für Bad Honnef ein?
Hurrelmann: Ich wohne mit meiner Familie seit 20 Jahren hier. Zufällig fuhren wir damals durch Bad Honnef. Wir sahen den Drachenfels, die Kapelle in Rhöndorf, das Siebengebirge, den Rhein. Wir wussten sofort, in Bad Honnef wollen wir wohnen. Es ist eine geniale Stadt. Für sie möchte ich etwas tun, zusammen mit Leuten, die ich hier kennengelernt habe.

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