Weinfest in Rhöndorf Weinkönigin Jessica I. regiert weiter

RHÖNDORF · Das Rhöndorfer Weinfest konnte sich am Wochenende über viele Besucher freuen. Mit dabei: der Königswinterer Bacchus - eine Premiere.

Riesenüberraschung auf dem Ziepchensplatz. Das gab es noch nie beim Rhöndorfer Weinfest: Die Drei-Meter-Riesen „Flipp und Zabeth“ aus der Partnerstadt Berck-sur-Mer flankierten in ihrer ganzen Pracht die Bühne. Und auf das Podium war mit Weinkönigin Jessica I. und den Weinprinzessinnen Janine und Kathi sowie der politischen Prominenz erstmals in der Geschichte des Rhöndorfer Weinfestes auch der Bacchus aus Königswinter aufgezogen. Für diese „Wein-Äquator-Überschreitung“ wird Weingott Peter Giesen in die Annalen des nunmehr 48. Weinfestes von Rhöndorf eingehen, das bei Traumwetter einen „Massenstart“ hinlegte.

Darüber staunte im Publikum auch der ehemalige Rhöndorfer Weingott, Karl Schönball (92), der über Jahrzehnte das Zepter in der Hand hielt. Nach seinem Abschied ging in Rhöndorf die volle Macht an Weinkönigin und Prinzessinnen. Diesmal gesellte sich also der Gott aus der Nachbarstadt zu dem hübschen Dreigestirn aus dem Hause Gottsauner, das vom Winzerkorps Rhöndorf für eine weitere Amtsperiode verpflichtet wurde. Denn in ihrem ersten Regentschaftsjahr hatten die drei Schwestern mit ihrem Charme ihr Volk restlos überzeugt und wurden auch bei ihren „Auswärtsspielen“ so gefeiert, dass die Mädels zur Belohnung an der Macht bleiben durften und bereits mit Krönchen geschmückt vom Spielmannszug des TV Eiche auf den Platz begleitet wurden.

Alfred Höhler und Michael Staffel vom ausrichtenden Winzerkorps waren bei der Begrüßung überzeugt: „Wir haben eine gute Wahl getroffen!“ Und die Weinfestbesucher, darunter eine starke Abordnung aus der französischen Partnerstadt, teils in Fischertracht wie Flipp und Zabeth, empfingen die Majestäten in ihren hübschen Dirndln begeistert. Die Königin gab die Devise aus: „Die besten und die schlechtesten Weine solltest Du nie alleine trinken, denn geteiltes Leid ist halbes Leid und nur geteilte Freude ist doppelte Freude!“

Ob es an den Riesen lag oder am Bacchus – jedenfalls saß den Ehrengästen der Schalk im Nacken. Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte „die Reisegruppen aus Selhof und Bad Honnef“, die wie viele Rhöndorfer im Weindorf weilten, und natürlich die Bercker, „die uns die wunderbaren Figuren mitgebracht haben“ und ebenso die Freunde aus Königswinter, darunter Landrat Sebastian Schuster, Landtagsabgeordnete Andrea Milz und Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis, der als Grieche natürlich etwas von Göttern und Wein versteht. Und Tenor Neuhoff war gut bei Stimme, sang „Einmal am Rhein“ oder in Abwandlung „Kornblumenblau – sind die Augen von Alfred“.

Landrat Schuster befand: „Wenn der Bürgermeister so gut singen kann, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.“ Er war begeistert von diesen „drei herrlichen Mädchen“. Der Bacchus überreichte ihnen Blumen und Konfekt. Und er fühlte sich „im schönsten Dorf am Rhein“ wie im heimischen Olymp: „Es ist unheimlich gemütlich hier!“

Davon überzeugt waren auch die Riesen, die ihren Ruhestand in Bad Honnef antreten. Bevor sie am Sonntag für immer das Rathaus bezogen, feierten sie aber erstmals das Weinfest mit. Gérard Resibeau, der Präsident der Gesellschaft „Amis de Flipp et Zabeth“ betonte: „Ihre ständige Gegenwart wird Euch an die Freundschaft erinnern, die uns seit 40 Jahren vereint!“ Und Rainer Kubis, der Chef des Partnerschaftskomitee Bad Honnef/Berck-sur-Mer, sagte: „Merci!“

Bis tief in die Nacht wurde gefeiert mit „The Rockwoodies“ aus Köln. Und weil es so schön war, ging es am Samstag mit „Roadpack“ weiter. Allen Helfern, auch von der Tanzgarde der KG Ziepches Jecke, dem Damenkomitee und den Hubertus-Jungschützen, fiel ein Stein vom Herzen, als am Sonntagmittag das Wetter wieder aufklarte. Freie Fahrt für die Oldtimer-Traktoren zum Korso und für die Mittelrheinweinköniginnen, die sich hier mit den Rhöndorfer Majestäten ein Stelldichein gaben. Noch schöner geht es nicht.

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