Ausländische Studenten verwöhnen mit Spezialitäten aus der Heimat Von E wie Enchilada bis Q wie Qutab

BAD HONNEF · Dass ihr selbst zubereiteter Qutab bei den Gästen so beliebt sein würde, damit hatten Naida, Shabnam und Kyamal aus Aserbaidschan nicht gerechnet. In Windeseile waren die mit Hackfleisch und Granatapfelkernen gefüllten Teigtaschen aus Lavash, einem traditionellem Fladenbrot der nahöstlichen Küche, vergriffen.

 Verlockende Leckereien: Die Studenten boten Spezialitäten aus ihren Heimatländern an.

Verlockende Leckereien: Die Studenten boten Spezialitäten aus ihren Heimatländern an.

Foto: Frank Homann

Auch die vielen in mühevoller Handarbeit gewickelten Dolma - Weinblätter gefüllt mit Reis, Lammhack und Nüssen - sowie das Nationalgericht Dovga, eine erfrischende Joghurt-Koriander-Suppe, schmeckten den Besuchern so gut, dass Nachzügler glatt in die Röhre schauten.

Bei der nunmehr zweiten Ausgabe des International Food Day an der Internationalen Hochschule Bad Honnef (IUBH) galt einmal mehr die Devise: Wer zuerst kommt, mahlt - beziehungsweise schmaust - zuerst. Während sich im Rahmen des Open Campus Day zahlreiche Studieninteressierte über das Studienangebot der IUBH informierten und das Gespräch mit Studenten und Alumni suchten, bummelten zeitgleich viele Dutzend Besucher mit dem Teller in der Hand durch die Mensa.

Dort waren ringsum Stände aufgebaut, an denen überwiegend ausländische Studenten kulinarische Spezialitäten ihrer Heimat anboten. Und ganz Bad Honnef war eingeladen, die Köstlichkeiten zu probieren - und das auch noch für lau. Wen jedoch die Kochkünste der Studenten überzeugt hatten, der war eingeladen, als Dank das am Eingang aufgestellte Sparschwein mit einer Spende für die Bad Honnefer Flüchtlingshilfe zu füttern. Und für junge Besucher hatten vier Mitglieder des Leo-Clubs einen Schminktisch aufgebaut.

In folkloristischer Sarafan-Tracht erschienen war Ekaterina Troitskaya aus Russland. Sie hielt deftigen Wintersalat, der in ihrer Heimat traditionell an Neujahr zubereitet wird, sowie die Nudelspezialität Pelmeni, Schaumzuckerware und den malzig-sprudelnden Brottrunk Kwas bereit. Am anliegenden Stand boten Rebecca Nell und Samira Müller iranische Leckereien an - neben dem würzigen Grillfleisch Kabab Kubideh und Mirza Ghasemi, einer Vorspeise auf Auberginenbasis, auch die Konfekt-Süßspeise Gaz, ein weißer Nougat, der aus so exotischen Zutaten wie dem Saft der Tamariskenpflanze und Rosenwasser hergestellt wird.

Wundervoll orientalisch schmeckte es auch am türkischen Stand von Aysen Pasali und Özge Yazar: Die Börek-Pastete der Freundinnen entpuppte sich als echter Renner. Dazu gab es herzhaften Kisir-Salat, die Schafskäsebrötchen Po?aça und als Dessert klebrig-süßen Baklava.

Hannes Moolman und seine Freundin Jeanne Vanderlinden, beide aus Südafrika, hatten sich indes ganz den süßen Genüssen ihrer Heimat verschrieben: Ihr Malva-Pudding und die traditionelle Melktert, zu Deutsch: Milchtorte, gingen so schnell weg, dass die Portionen kurzerhand halbiert werden mussten. Aus Mexiko gab es Enchiladas und Mole; die iberische Halbinsel war mit Chorizo, Turrón aus Jijona, dem Schmalzgebäck Mantecado und allerlei kleinen Schinken-Häppchen vertreten. Aus Italien gab es in Form von Pasta und Lasagne ebenso bewährte wie begehrte Klassiker, und sogar einen deutschen Stand gab es beim Food Day zu bewundern. Dort auf der Speisekarte, wohl nicht ganz ohne ironisches Augenzwinkern: Flaschenbier und Waffeln.

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