Spendenlauf des Bad Honnefers Volker Brusius startet nach Santiago de Compostela

Siebengebirge · Der Bad Honnefer Volker Brusius hat am Mittwoch seinen Spendenlauf nach Spanien gestartet. Der Erlös geht an die 19-jährige Vanessa Walkembach, die ihren Welpen Neelo zum Assistenzhund ausbilden lassen will.

Neelo wusste nicht so recht, wie ihm geschah. Der neun Wochen alte Golden-Retriever-Welpe kuschelte sich am Aschermittwochmorgen vor dem Eingang des Bad Honnefer Siebengebirgsgymnasiums (Sibi) in die Arme von Vanessa Walkembach in ihrem Rollstuhl. Erst seit Sonntag ist er bei ihrer Familie. „Die zwei haben direkt einen Draht zueinander gehabt“, sagte Vanessas Mutter Christina Kneip.

Die kranke 19-Jährige stand zusammen mit Volker Brusius beim Start von dessen Lauf nach Santiago de Compostela im Mittelpunkt. Der 47-Jährige sammelt für jeden Kilometer – es dürften etwa 2500 werden – Spenden für Vanessas Herzenswunsch: Sie möchte, dass Neelo zum Assistenzhund ausgebildet wird. Kosten: rund 20.000 Euro. Durch Brusius' Aktion sind bereits 4,70 Euro pro Kilometer zusammengekommen. Vanessa selbst hat durch ein Fundraising-Projekt rund 10 700 Euro eingesammelt.

Rund 100 Leute tummelten sich am Mittwoch auf der Rommersdorfer Straße. Drei Schulklassen vom Sibi aus den Stufen 9, 10 und 11 mit rund 60 Schülern begleiteten Volker Brusius auf den ersten Kilometern bis zur Königswinterer Fähre. „Sie ist ja eine Ex-Schülerin von uns. Wir haben mehrere Lehrer, die sich um sie kümmern. Das finde ich toll“, sagte Schulleiter Joachim Nowak.

Auch ehemalige Schule sammelt Spenden

Durch verschiedene Aktionen, die von Vanessas früherem Lehrer Thomas Rott koordiniert wurden, hat die Schule rund 3000 Euro zu den bisherigen Spenden beigetragen. So flossen zum Beispiel der Erlös der Tomobola am Tag der Offenen Tür und einer Weihnachtsbriefaktion in den Topf. Zwei Jahrgangsstufen spendeten zudem den Erlös eines Sponsorenlaufs.

Unter den Weggefährten waren auch fünf Jugendliche der Spiel- und Sportgemeinschaft (SSG) Königswinter. Zwei von ihnen, Alrun Speicher und Julius Ulrich, waren gemeinsam mit Brusius in einer Staffel von Königswinter nach Cognac gelaufen. Björn Buob aus Muffendorf wollte sogar die komplette erste Etappe bis nach Bad Münstereifel mitlaufen. „Wenn man schon einen Tag Urlaub nimmt, muss es sich ja auch lohnen“, sagte er.

„Ich bin ohne Ende nervös“, meinte Brusius. Das habe weniger mit den ihm bevorstehenden rund 60 Marathonläufen in zwei Monaten zu tun als mit den vielen Menschen, die ihn verabschieden wollten. Auch Vanessa war sichtlich gerührt. „Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute dahinter stehen“, meinte sie.

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