Rallye "Dresden-Banjul" Team aus dem Siebengebirgsraum nimmt zum dritten Mal an teil

SIEBENGEBIRGE · An Aschermittwoch, so sagen die Karnevalisten, ist alles vorbei. Für das "Königsteam" gilt das Gegenteil: Wenn die Jecken an Aschermittwoch 2013 die Session beenden, geht das Abenteuer für die sechsköpfige Truppe aus dem Siebengebirge erst richtig los. In Algeciras an der Meerenge von Gibraltar werden ihre Autos auf die Fähre verladen.

 Im Wüstensand: Diese Aufnahme entstand bei der Benefizrallye 2010.

Im Wüstensand: Diese Aufnahme entstand bei der Benefizrallye 2010.

Foto: ga

In Marokko treffen Stephanie Schugt und Thomas Kühn, Birgit und Stephan Saloschin und Brigitta und Martin Hafner auf die anderen Teams der Rallye "Dresden-Banjul". Zum dritten Mal nimmt die Truppe in teils neuer Besetzung an dieser Rallye teil, die mehr ist als Fahrspaß und Abenteuer: Der Erlös dient humanitären Zwecken im Zielland Gambia.

Genau das ist es, was Stephanie Schugt besonders einnimmt für die ungewöhnliche Reise: "Ich habe gelernt: Wenn du Gutes tun willst, tu es selbst", sagt die Neu-Rallye-Teilnehmerin. Die Erzählungen ihres Freundes Thomas Kühn, der sich 2013 zum dritten und letzten Mal auf den Weg machen wird, und des ebenso "alten Rallye-Hasen" Stephan Soloschin taten ein Übriges dazu, dass Schugt, das Ehepaar Hafner und Birgit Saloschin 2013 erstmals ein Gros des Jahresurlaubs aufbringen, um dabei zu sein. Denn die Teams sind gut drei Wochen unterwegs, bevor in Banjul die Autos und weiteres Equipment für gute Zwecke versteigert werden und die Rückreise im Flieger angetreten wird.

Die Vorbereitungen haben es in sich und lange vor dem Rallye-Start, der offiziell am 9. Februar in Hohenstein erfolgen wird, Fahrt aufgenommen. Wichtig: die Sponsorensuche. An die 2500 Euro Kosten pro Auto samt Zweierbesatzung kommen alleine für den Autokauf selbst über Startgebühren, Rückflüge, Visa-Kosten und gegebenenfalls Impfungen, die nicht jede Versicherung übernimmt, zusammen. "Dann müssen wir überlegen: Wie schlafen wir?", so Kühn. Zelte und Schlafsäcke braucht es, "das alles bleibt nach der Ankunft ebenfalls vor Ort".

Nicht nur Geld-, sondern auch Sachspenden seien willkommen. "Sogar eine Palette Konserven als Proviant kann helfen", sagt Kühn. Sponsoren werden auf den Autos genannt, "einen Sponsor für die Aufkleber habe ich schon", freut sich Kühn. Und natürlich buttern die Teilnehmer ordentlich zu, "aber einen anderen Urlaub müssten wir ja auch bezahlen".

Wüstensand und Schotterpisten - 50 Teams bekommen es mit Strecken zu tun, die es in sich haben. Da kommen Ersatzreifen auf dem Dachgepäckträger, vielleicht noch ein Schutzblech für die Ölwanne und manchmal Ersatzteile ins Spiel. Voraussetzung beim Autokauf ist, dass keines mehr als 1000 Euro kosten und, "wenn es geht, noch TÜV haben sollte". Das Königsteam kann Erfolg vermelden: Mit zwei Ford Explorer und einem VW LT gehen die Sechs auf die Reise. Und die paar Problemchen mit dem Allradantrieb und tropfendem Getriebeöl werden noch gelöst.

Toll, dass das Team auf Ex-Mitfahrer Daniel Krätzig bauen kann. Der Kfz-Mechaniker, der diesmal zu Haus bleiben muss, steht den Freunden zur Seite. Auch die Sponsorensuche läuft gut, "denn ohne die geht es nicht", so Kühn. Und gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, etwa in Mauretanien, vor dessen Besuch das Auswärtige Amt warnt? "Nein", so Schugt. Die Organisation sei gut, jeder Cent Startgeld, das auch die Militäreskorte in Mauretanien abdeckt, gut angelegt.

"Wichtig ist, dass man Sitten und Gebräuche in den Ländern respektiert und sich entsprechend verhält", sagt Kühn. Und dann? Dann darf sich das Team freuen wie zuletzt, als "das Geld für unsers Autos für den Bau einer Schule verwendet wurde. Das ist ein tolles Gefühl".

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