Bad Honnefer Jugendhilfeausschuss Tagesmütter und -väter erhalten mehr Geld

BAD HONNEF · Tagesmütter und Tagesväter in Bad Honnef bekommen rückwirkend zum 1. August mehr Geld. Der Jugendhilfeausschuss empfahl dem Stadtrat, die pauschale Vergütung für Tagespflegepersonen von 4,50 auf 5,50 Euro pro Stunde anzuheben.

Auslöser ist wie berichtet die zweite Revision des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz), die in Teilen zum 1. August in Kraft getreten ist. Darunter: Wenn Tagespflegepersonen eine Förderung erhalten, dürfen die Eltern ihnen kein Geld mehr zusätzlich zahlen. Hintergrund ist laut Stadt, dass der öffentliche Jugendhilfeträger die gesamten Kosten der Kindertagespflege "leistungsgerecht auszugestalten hat". Bislang erhalten Tagesmütter und -väter einen Fördersatz von 4,50 Euro pro Stunde.

Zusätzlich bekommen sie die Hälfte der von ihnen zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge und der Unfallversicherung. Außerdem gibt es einen Zuschuss von 500 Euro für die Einrichtung eines Betreuungsplatzes. Private Zuzahlungen von Eltern über diese Sätze hinaus sind per Gesetz ab sofort nur noch zulässig, wenn die Betreuung nicht "im Rahmen öffentlich finanzierter Kindertagespflege" stattfindet, also etwa Babysitting am Abend.

Die Verwaltung argumentierte, dass Tagespflegepersonen damit einen teils nicht unerheblichen Einnahmeverlust hinzunehmen hätten. Das könnte zum Bumerang werden, da Tagesmütter und -väter "für die Bedarfsdeckung der Betreuung vor allem der unter dreijährigen Kinder" unerlässlich seien. Eine klare Antwort auf die Frage von Ursula Egyptien-Gad (CDU), ob die 5,50 Euro auskömmlich seien, blieb die Verwaltung schuldig. Man bewege sich auf einem regional wie überregional üblichen Niveau. Zur Finanzierung sagte Jugendamtsleiterin Helga Martini, die Mehrkosten von etwa 100.000 Euro jährlich seien gedeckt durch erhöhte Zuwendungen des Landes. Wolle die Stadt mehr zahlen, würde das den Etat belasten.

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