Schule in Bad Honnef Grundschule am Reichenberg erhält begehrten NRW-Preis

Bad Honnef · Die Grundschule Am Reichenberg in Bad Honnef hat beim Solidarfonds-Schulpreis NRW einen der begehrten fünf Plätze errungen und erhält ein Preisgeld von 5000 Euro. Beworben hatte sich die Schule mit einem Inklusionsprojekt.

 Jubel bei Schülern, Lehrern und Bürgermeister Otto Neuhoff: Die Grundschule Am Reichenberg erhält ein Preisgeld von 5000 Euro.

Jubel bei Schülern, Lehrern und Bürgermeister Otto Neuhoff: Die Grundschule Am Reichenberg erhält ein Preisgeld von 5000 Euro.

Foto: Frank Homann

Der Aufforderung des Fotografen, fürs Foto ordentlich zu jubeln, kamen die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Am Reichenberg gerne nach. Schließlich haben sie allen Grund, sich zu freuen: Beim Solidarfonds-Schulpreis Nordrhein-Westfalen hat ihre Schule für das Projekt „Lernpatenschaften in jahrgangsübergreifenden Lernfamilien“ einen der begehrten fünf Plätze errungen und erhält ein Preisgeld von 5000 Euro. Bei einer Feierstunde im Foyer wurde der Preis enthüllt. Schulleiterin Nicola Kiwitt, Vertreter der Elternschaft und die Schülersprecher Luzia von Schönebeck und Ole Stöber hatten ihn zuvor bei der offiziellen Preisvergabe vom Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Michael Kohlmann, entgegengenommen.

Seit 2017 verleiht die Solidarfonds-Stiftung NRW ihren insgesamt mit 35.000 Euro dotierten Preis, der das soziale Engagement von Schülern, Lehrern und Eltern würdigt. Schirmherr ist Florian Silbereisen. Mehr als 500 Schulen hatten sich auch diesmal beteiligt. Der Gewinner erhält 12.000 Euro, der Zweitplatzierte 8000 Euro sowie die Dritt- bis Fünftplatzierten jeweils 5000 Euro. Das Geld muss für wichtige schulische Anschaffungen verwendet werden. Im Fall der Grundschule Am Reichenberg dient es dem Kauf weiteren Montessorimaterials.

Beworben hatte sich die Schule mit einer auf zwei Seiten festgelegten Projektdarstellung. Seit dem Schuljahr 2017/2018 lernen die Kinder der Montessori-Grundschule vom ersten bis zum vierten Schuljahr gemeinsam. „Vielfalt ist unsere Stärke. Und wir sind wirklich eine große Schulgemeinschaft“, so Kiwitt. Man habe sich zugleich bewusst dafür entschieden, Inklusion in der Schule zu leben. Die älteren Kinder seien Paten der Schulanfänger, alle Kinder lernten intensiv von- und miteinander.

Fast eindrücklicher noch formulierten es die Kinder in dem Film, den ein Team nach Bekanntgabe des Preises in der Schule gedreht hatte. „Man kann Wissen abgeben“ oder „Helfen ist doch schön“ beschrieben die Kinder ihre Erfahrungen mit dem jahrgangsübergreifenden Unterricht. Schülermutter Ursula Kollritsch ergänzte, das pädagogische Konzept sei eine optimale Vorbereitung nicht nur für den weiteren Bildungsweg, sondern auch für das Berufsleben.

Bürgermeister Otto Neuhoff, Erster Beigeordneter Holger Heuser und Schulrätin Maria Engelhard gratulierten. „Ihr seid cool und außergewöhnlich“, so Neuhoff. Vielleicht passe das Konzept nicht für jeden, „aber für Euch passt es hundertprozentig, das beweist auch dieser Preis.“ Lernen sei Geben und Nehmen, sagt auch Engelhard, das erfahre man oft in der eigenen Familie mit Geschwistern. Und: „Manchmal muss man einen Weg gehen, den nicht alle gehen.“

Dass sie nicht nur in der Schule die anderen im Blick hat, belegte die Schulfamilie übrigens mit ihrem „Budenzauber“: 1800 Euro sind bei der Aktion zusammen gekommen. Das Geld geht als Spende an Haus Heisterbach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort