Ehemaliges Penaten-Gebäude Seniorenresidenz entsteht in Rhöndorf

Rhöndorf · Die Tage der türkisfarbenen Fassade sind gezählt: Dort, wo einst die Verwaltung der Firma Penaten ihren Sitz hatte, entsteht die "Seniorenresidenz Rhöndorf".

Die eigens gegründete "Projektgesellschaft Seniorenzentrum Rhöndorf GmbH & Co. KG" hat das Gebäude gekauft und plant in einem ersten Schritt den Umbau für Vollzeitpflegeplätze sowie barrierefreie Penthouse-Wohnungen im Obergeschoss.

Das berichtete Mitgesellschafter Günter Klockner dem GA. Die Entkernung habe begonnen, ab April werde umgebaut. Pläne nicht nur für das ehemalige Verwaltungsgebäude, für das nach Worten Klockners die Baugenehmigung vorliegt, bedecken die Wände in dem flachen Gebäude hinter der ehemaligen Penatenzufahrt.

Dort hat die Projektgesellschaft - Partner ist laut Klockner die 1960 gegründete Bauträgerfirma Fischer & Co. Mainz - ihren Sitz, dort wird an der Entwicklung weiterer Teile des Gesamtareals gearbeitet. Zwei weitere Bauabschnitte seien konkret geplant, so Klockner.

Demnach solle neben der Seniorenresidenz ein Ärztehaus entstehen, ebenso ein weiteres Ensemble mit Mehrgenerationenwohnen, einem Versorgungszentrum und mehr. Ein Erschließungsvertrag ist auch für diese Flächen unter Dach und Fach, bestätigte Armin Müller, Geschäftsführer der Honnefer Business-Park GmbH, die das Gesamtgelände 2001 erworben hatte.

"Es wird nicht noch einmal zwölf Jahre dauern, bis das Gelände als Ganzes entwickelt ist", so Müller, der auch auf eine neuerliche Expansion der Firma TX Logistik auf dem Areal als Fortschritt für den Standort verwies. "Wir werden das Gelände für den zweiten und dritten Bauabschnitt übernehmen, sobald alle vermessungstechnischen Belange geklärt sind", so Klockner zur "Umlegung im Kleinen", die wegen der kleinteiligen Parzellierung des Gesamtareals einiges an Zeit beansprucht habe.

Gleichwohl ist der Investor, der auch geschäftsführender Gesellschafter der Firma Icuras ist, die seinen Angaben zufolge seit 30 Jahren Erfahrung mit dem Bau betreuter Wohnformen hat, zuversichtlich, dass der ambitionierte Zeitplan gehalten werden kann.

Der laute: Ab April werde zunächst das Verwaltungsgebäude umgebaut. Dort entstehe ein Zentrum mit 82 vollstationären Betten plus den Penthouse-Wohnungen. Mit einer Zeitverzögerung von etwa sechs Monaten sollen die Bauabschnitte zwei und drei beginnen, also die Errichtung eines im Kern viergeschossigen Gebäudes mit 72 barrierefreien Wohnungen für Jung und Alt samt Versorgungszentrum sowie der Bau des Ärztehauses.

Bruttogeschossfläche des Projektes insgesamt: mehr als 20.000 Quadratmeter. Die Bauzeit für die Abschnitte zwei und drei werde rund 15 Monate betragen. Das Verwaltungsgebäude solle schon im Mai 2014 "fertig übergeben werden". Erschlossen werden soll das Gelände über die Rhöndorfer Straße, samt Linksabbiegerspur und Ampel.

Knifflige Hausaufgaben mussten Investoren und Planer wegen der Stellplätze machen: 450 Parkplätze müssen auf dem Gelände nachgewiesen werden. "Das haben wir geschafft, selbst ehemalige Lager des Verwaltungshauses werden, erreichbar wegen der Abschüssigkeit des Geländes, zu Tiefgaragenplätzen", so Klockner.

Der Investor legt Wert darauf, dass die Bauabschnitte möglichst parallel durchgeführt werden - schon, um die Belastung für die Anwohner nicht länger als nötig auszudehnen. Und: Das Gelände werde nun "endlich komplett gelöst". Soll heißen: "Wir sehen die drei Abschnitte als Einheit."

Das mache nicht zuletzt inhaltlich Sinn: "Wir brauchen Wohnformen, bei denen Jung und Alt beieinander bleiben können - auch, wenn ein Pflegefall eintritt." Eben das sei mit der direkten Nachbarschaft familien- wie seniorengerechter Wohnformen am Standort vorgesehen, inklusive der Möglichkeit, Pflege und Versorgung in Anspruch zu nehmen, aber nicht zu müssen.

Dazu komme die Fachversorgung durch das Ärztehaus, aber auch mit einem Supermarkt, für den drei Betreiber im Rennen seien. Klockner hofft auf einen Abschluss noch im Januar. In etwa vier Wochen sollen die Bauanträge für die Abschnitte zwei und drei gestellt werden; auf Genehmigungsfähigkeit durch die Stadt hofft er sodann für spätestens Oktober. "Wir sind fertig", so Klockner. Im Laufe des Jahres 2015 soll dann das Gesamtprojekt stehen.

Das Penaten-Areal

1999 hatte die Firma Johnson & Johnson, der Penaten inzwischen gehörte, ihre Produktion auf dem etwa vier Hektar großen Areal an der Rhöndorfer Straße eingestellt. Zwei Jahre später erwarb es die "Honnefer Business Park GmbH". In das einstige Lagerhaus zog das Wissenschaftliche Institut für Kommunikationsdienste (WIK) ein; die Firma TX Logistik expandierte auf dem Gelände und tut es weiterhin. Gebaut werden soll nicht nur im Kern des Geländes mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude. Auf Flächen entlang des Mühlenwegs entstehen Häuser für Familien; Abholzungen im ehemaligen Nachtigallenwäldchen stießen auf Kritik der Anwohner.

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