Gottesdienst für Mensch und Tier Segen für Zwei- und Vierbeiner in Königswinter

Siebengebirge · Seit 2004 richtet der Tierschutzverein Siebengebirge regelmäßig einen Gottesdienst für Mensch und Tier aus. Auf dem Tierfriedhof Bönnchenhof in Königswinter-Oberpleis kamen zur zwölften Auflage wieder rund 100 zwei- und vierbeinige Gäste zusammen.

Was geht da vor sich? Während Pfarrerin Heike Wolf den Gottesdienst auf dem Tierfriedhof Bönnschenhof zelebriert, hat ihr Hund Monti die Umgebung im Blick.

Was geht da vor sich? Während Pfarrerin Heike Wolf den Gottesdienst auf dem Tierfriedhof Bönnschenhof zelebriert, hat ihr Hund Monti die Umgebung im Blick.

Foto: Frank Homann

Monti hatte an diesem Nachmittag eindeutig den besten Platz erwischt. Neben seinem Frauchen, Pfarrerin Heike Wolf, hatte der Mischlingsrüde Position bezogen und damit beste Aussicht auf seine zahlreichen Artgenossen. Rund 100 zwei- und vierbeinige Gäste waren zur zwölften Auflage des Tiergottesdienstes auf dem Tierfriedhof Bönnschenhof in Oberpleis gekommen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Seite an Seite“ stand. „Das Motto bezieht sich einerseits auf die Beziehung zwischen Gott und Mensch, andererseits auch auf das Verhältnis zwischen Mensch und Tier“, sagte Antje Firmenich vom Tierschutzverein Siebengebirge.

Seit dem Jahr 2004 organisiert der Verein diesen besonderen Gottesdienst unter freiem Himmel, zu dem die Besucher ihre Tiere mitbringen dürfen – und sollen. Pfarrerin Heike Wolf aus Grevenbroich zelebrierte zum zweiten Mal den rund einstündigen Tiergottesdienst und hatte selbstverständlich auch Monti, den sie vor drei Jahren vom Tierschutzverein Siebengebirge übernommen hatte, mit nach Oberpleis gebracht. Musikalische Unterstützung erhielt die Pfarrerin zudem von Stephanie Troscheit am Klavier.

Nicht nur Besucher aus Königswinter

„Es ist ein besonderer Ort und ein besonderer Gottesdienst“, sagte Petra Wendorf, die mit ihren beiden Dalmatiner-Hündinnen Emma und Kira gekommen war. „Seit 2005 versuche ich jedes Jahr dabei zu sein.“ In jenem Jahr hatte die Sankt Augustinerin erstmals einen Hund vom Tierschutzverein Siebengebirge übernommen. „Mittlerweile liegen drei meiner Hunde hier auf dem Bönnschenhof begraben. Auch das ist natürlich für mich immer wieder ein Grund, hierherzukommen.“

Viele wiederkehrende Besucher hat auch Antje Firmenich in den vergangenen Jahren ausgemacht. „Mittlerweile kommen die Gottesdienstbesucher nicht mehr nur aus Königswinter, sondern reisen eigens aus Neuwied oder Bad Hönningen an.“

Und das übrigens ganz unabhängig vom Wetter. „Wir hatten hier schon Gottesdienste bei Sturm und Dauerregen“, erinnerte sich Ricarda Jankowski, Betreiberin des Tierfriedhofs. „Und auch die waren gut besucht.“ Seit Eröffnung des Bönnschenhofs im Jahr 2003 hat sie eine steigende Nachfrage bei den Tierhaltern ausgemacht, für ihre verstorbene Haustiere einen Ruheplatz zu finden. „Mittlerweile liegen hier mehr als 1000 Tiere begraben“, sagt sie. „Einen Gottesdienst an diesem Ort zu feiern, das passt einfach zusammen.“

Weitere Informationen über den Tierschutzverein Siebengebirge gibt es im Internet unter der Adresse www.tierschutz7gebirge.de, zum Tierfriedhof Bönnschenhof unter

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