Ausbildungsbörse in Bad Honnef Schüler und Ausbilder knüpfen Kontakte

BAD HONNEF · Die Ausbildungsbörse im Bad Honnefer Rathaus brachte am Mittwoch die Vertreter von 37 Firmen mit 600 Schülern zusammen. Auszubildende des Rathauses und der Stadtjugendring knüpften mit der Börse erfolgreich an frühere Veranstaltungen an.

 Fingerspitzengefühl war gefragt bei praktischen Übungen wie dem Spritzen einer Orange.

Fingerspitzengefühl war gefragt bei praktischen Übungen wie dem Spritzen einer Orange.

Foto: Frank Homann

„Wer früh anfängt hat auch früh Feierabend.“ Ließen sich davon einige Jugendliche überzeugen, als ihnen bei der Ausbildungsbörse im Rathaussaal Manuel Malacho, Produktionsleiter der Bäckerei Welsch, von den Vorteilen seines Berufes erzählte? Malacho riet Schülern jedenfalls zu einem Praktikum, um zu ergründen, ob dieses Handwerk wirklich zu ihnen passt. „Das klingt nicht schlecht“, meinte Taina Klinzmann aus der achten Klasse der Realschule Sankt Josef. Bis zum Stand der Bäckerei war für sie und ihre Freundin Kathrin Klein noch die Bundeswehr klarer Favorit.

Insgesamt 37 Firmen und Institutionen stellten ihre Ausbildungsangebote vor. Acht- bis Zehntklässler von acht Schulen nutzten das Angebot, das die Stadt Bad Honnef mit der Stadtsparkasse als Sponsor ermöglichte. Rund 600 Schüler besuchten über den Tag verteilt die Stände. „Sammelt so viele Informationen, wie es geht“, rief Gabriele Herfurt von der Stadtverwaltung zur Eröffnung der Börse den Jugendlichen zu.

Ausbildungsatlas bündelt Informationen

In der Stadtverwaltung lernen derzeit acht Azubis und ein Umschüler. Sie hatten die Idee, die Ausbildungsbörse wiederzubeleben. Den Stadtjugendring konnten sie gewinnen, das Know-how zur Verfügung zu stellen. „Ich freue mich, dass die Wiederauflage dieser Börse so gut funktioniert“, sagte Marcelo Peerenboom. Der Stadtjugendring verfasste auch einen Ausbildungsatlas. Peerenboom: „Den haben wir vor den Ferien an die Schulen verteilt, so dass sich die Schüler vorbereiten konnten. Jugendpfleger Frank Brehm vom Jugendamt besuchte die einzelnen Schulen, um für die Teilnahme zu werben.“

Björn Stang war einer der Organisatoren. Er ist im zweiten Ausbildungsjahr zum Verwaltungsfachangestellten. Ein Praktikum hatte ihm diesen Weg geebnet. Und nun ermöglichte er er anderen, einen Einblick in die Berufswelt zu erlangen. Das Angebot war vielfältig und reichte vom Altenpfleger über das Finanzamt bis zur Bundespolizei. Auch die Weltfirma Wirtgen präsentierte sich. Ausbildungsleiter Helmut Hecking meinte: „Ich bin überrascht, wie gut vorbereitet die Schüler sind. Sie sind sehr interessiert daran, welche Berufe es bei uns gibt.“ Und eine junge Dame staunte, als er berichtete, dass auch die Büroleute den gewerbetechnischen Bereich durchlaufen müssen. „Die müssen doch wissen, wovon sie reden.“ Schulleiter Stefan Rost war begeistert. „Diese Börse ist sehr gut organisiert und sehr vielfältig.“

Konkrete Stellen im Angebot

Waldemar Drachenberg von der Freiberg GmbH aus Aegidienberg hatte Plätze für eine kaufmännische Lehre und zum Kfz-Mechaniker zu vergeben. Das war doch mal der Traumberuf eines jeden Jungen? Der Kaufmännische Leiter schüttelte mit dem Kopf: „Viele fürchten schmutzige Finger.“ Am Stand der Cura konnten die Schüler Orangen eine Spritze verpassen. „Sie sollen dabei kennenlernen, wie sich das Spritzengeben anfühlt“, so Gesundheits- und Krankenpflegerin Stephanie Budinger. Amadeus Angermann unterstützte sie am Stand – er ist selbst angehender Gesundheits- und Krankenpfleger. Zwölf Plätze sollen bei der Cura 2017 neu belegt werden.

Auch am Seminaris-Stand warb ein Lehrling neben Grasina Rasch und Martina Hein um Nachwuchs: Köchin in spe Katharina Ockenfels. „Es ist mein Traumjob.“ In der nächsten Woche wird sie sogar einen König bekochen. Denn: Sie gehört mit zum Team beim Aalkönigsfest im Kursaal.

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