Rathaus in Bad Honnef Schnäppchenjäger boten bei Versteigerung um begehrte Fundobjekte

BAD HONNEF · Die Schnäppchenjagd ist eröffnet: Zahlreiche Kauflustige drängen sich im Rathaus und hoffen bei der alljährlichen Fundsachenversteigerung auf ein unschlagbares Angebot. Sechs Monate lang hatten sich die Besitzer der 73 zur Versteigerung freigegebenen Gegenstände nicht gemeldet - nun finden diese (fast) alle ein neues Zuhause.

 Mehrere Dutzend Besucher drängten sich in der Hoffnung auf ein Schnäppchen im Foyer des Rathauses.

Mehrere Dutzend Besucher drängten sich in der Hoffnung auf ein Schnäppchen im Foyer des Rathauses.

Foto: Frank Homann

Traditionell macht eine ganze Staffel an verlustig gegangenen Fahrrädern - diesmal 17 an der Zahl - den Hauptteil der Auktion aus, wie immer gibt es aber auch einige Kuriositäten. Eine Sammlung undefinierbarer russischer CDs etwa, ein Hello-Kitty-Rucksack in knalligem Pink (um den sich ausgerechnet die männlichen Besucher zu überbieten versuchen) und ein Akku für ein Vermessungsgerät sind nur einige davon.

"Dieses Teil hier ist noch originalverpackt und in bestem Zustand", preist Auktionator Udo Krahe einen Minifernseher mit DVD-Player an. Wie so etwas unbemerkt verloren geht, kann er sich nicht erklären. Für 30 Euro wechselt das Gerät den Besitzer. Es geht noch besser: Lediglich ein Fünfer muss für ein etwas mitgenommenes Fahrrad über den Tisch wandern. "Für den Preis", meint der Auktionator, "kann man nur sehr wenig falsch machen."

Ob Augenweide oder eher etwas zum Fremdschämen - mit viel rheinischem Charme bekommt Krahe beinahe alles an den Mann. Für manche Sachen braucht man nicht einmal im Kleingeldfach seines Portemonnaies zu kramen: Das ein oder andere Teil gibt er sogar als Geschenk heraus.

Einem kleinen Besucher macht er eine besondere Freude: Strahlend darf Matthias ein Kinderfahrrad für lau mitnehmen. Kein Glück hat der Auktionator jedoch mit einem in die Jahre gekommenen Kinderwagen. Während er gleich zu Beginn der Veranstaltung für ein Fahrrad im Topzustand das Höchstgebot von sage und schreibe 230 Euro eingefahren hat, möchte selbst für einen einstelligen Betrag niemand etwas von dem Wagen wissen.

"Sie müssen damit doch nicht zwangsläufig Kinder durch die Gegend fahren", ermuntert Krahe die Herren der Schöpfung. "Ein schönes Bierfässchen möchte schließlich auch bequem nach Hause kutschiert werden." Aber es hilft alles nichts: Einsam und allein bleibt der Kinderwagen zurück.

Organisiert wurde die Auktion wie in den Vorjahren von Ute Krist; geholfen haben Fred Reitemeyer an der Kasse sowie die drei neuen Auszubildenden der Stadt, Vanessa Geworski, Daniel Hochgeschurz und Janine Brodesser. Das Sortiment war vergleichsweise spärlich: 273 verlorene Objekte wurden im Honnefer Fundbüro abgegeben, 100 davon konnten den Eigentümern zurückgebracht werden. Weitere 100 müssen noch bis zum Ablauf der gesetzlichen Frist in amtlicher Verwahrung bleiben. Eine Garantie gibt es übrigens auf keines der versteigerten Objekte: Gekauft ist gekauft.

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