Kommentar zum Kursaal in Bad Honnef Schmerzhaft, aber nötig

Meinung | Bad Honnef · Der Kursaal in Bad Honnef muss für mehrere Millionen Euro saniert werden. Das ist ein schmerzhafter, aber unumgänglicher Schritt, kommentiert GA-Redakteurin Katrin Janßen.

Eine Aalkönigskrönung, die nicht im Kursaal stattfindet? Das ist irgendwie nicht vorstellbar. Aber nicht ausgeschlossen, wenn die „gute Stube“ der Stadt im kommenden Jahr saniert wird. Auch für andere Vereine und Veranstalter wird der vorübergehende Wegfall des historischen Gebäudes ein schwerer Schlag sein. Nicht auszudenken, wenn das Gebäude nicht bis zum Beethovenjahr 2020 fertig wäre – schließlich ist der Kursaal dabei fest eingeplant. Aber gibt es zum jetzt beschlossenen Vorgehen eine Alternative?

Glaubt man dem Gutachter, dann führt an der Schließung und der Gesamtsanierung kein Weg vorbei. Offenbar ist der Saal über Jahre hinweg nur notdürftig instand gehalten worden. Das rächt sich. Statt einzelner Maßnahmen muss nun ein Komplettpaket inklusive vorübergehender Schließung geschnürt werden. Das ist zwar bitter, aber absolut notwendig. Was die Sache für Stadt und Politik nicht gerade leichter macht: Bad Honnef hat das Korsett des Haushaltssicherungskonzepts gerade erst abgeschüttelt und ist finanziell wahrlich nicht auf Rosen gebettet. Und der Kursaal ist – durchaus wörtlich – nicht die einzige Baustelle.

Andere städtische Immobilien sind ebenfalls in einem schlechten Zustand. Und auch dort wird die Stadt nicht ewig warten können. Denn wie das Beispiel Kursaal zeigt, wird es durch abwarten nicht besser, sondern nur noch schlimmer. Die Beratungen für den Doppelhaushalt 2019/2020 werden also bestimmt nicht vergnügungssteuerpflichtig werden.

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