Kommentar Ruhe bewahren

Es ist schon ein etwas schräger Eindruck, der nach dem Planungsausschuss bei den anwesenden Bürgern - darunter ein Initiator für eine Pro-Laga-Bürgerbewegung - haften geblieben sein dürfte.

Denn als die Mitteilung zur Landesgartenschau-Bewerbung - ein Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie - aufgerufen wurde, da waren es keineswegs inhaltliche Nachfragen, die die Kommunalpolitiker beschäftigten. Stattdessen entlud sich Entrüstung darüber, dass die im Ausschuss präsentierten Zahlen der Politik im Vorfeld nicht allesamt bekannt waren und dem Gros der Mitglieder sogar extra vorenthalten worden seien.

Die Verwaltung wies das naturgemäß von sich. Es sei alles noch im Fluss, manche Zahl könne just am Tag, sogar positiv, korrigiert werden. Und derart Unvollendetes öffentlich zu zerreden, davor sei doch zu warnen. Schließlich, so argumentierte die Verwaltung: Die Laga-Konkurrenz schlafe nicht. Erfahrungen aus der Nationalpark-Debatte - Motto: Ich weiß noch nichts genaues, bin aber dagegen - wirkten eventuell auch nach.

Man mag zugute halten, dass ein Missverständnis Ursache des Zerwürfnisses war. Dramatisierung ist hier gleichwohl fehl am Platz. Transparenz ist wichtig und richtig, in alle Richtungen. Und sie wurde im bisherigen Laga-Prozess geübt. Dazu gehört auch die Portion Ehrlichkeit, dass es eine Laga nicht zum Nulltarif geben könne.

Bad Honnef müsste ordentlich Geld in die Hand nehmen. Nicht zuletzt die Antwort auf die Frage, ob und wie das im städtischen Haushalt darzustellen ist, steht noch aus. Und natürlich die, ob man, wenn denn alle Parameter bekannt sind, auch Ja sagen kann zur Laga-Bewerbung.

Natürlich müssen alle Zahlen abgewogen werden. Und das werden sie auch, bevor es im August zum Schwur kommt. Bis dahin ist es wichtig, dass die Experten arbeiten können, um eine möglichst wasserdichte Entscheidungsgrundlage auf die Beine zu stellen. Also: Ruhe bewahren, überlegen, handeln.

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