Turnier der Internationalen Hochschule Rugbyspieler trotzen in Bad Honnef dem Regen

Bad Honnef · Bei „Rugby am Rhein“ sind die Teams der Internationalen Hochschule in Bad Honnef zumindest in einem erstklassig: als Gastgeber. Vom Dauerregen ließen sich die Mannschaften nicht die Stimmung vermiesen.

 Nicht zimperlich: Im Kampf um den Ball musste der Aachener Rugbyspieler (im gelben Trikot) um seine Hose fürchten, die der Mainzer beim Hechtsprung gegriffen hatte.

Nicht zimperlich: Im Kampf um den Ball musste der Aachener Rugbyspieler (im gelben Trikot) um seine Hose fürchten, die der Mainzer beim Hechtsprung gegriffen hatte.

Foto: Frank Homann

„Das Wetter haben wir so nicht bestellt“, merkte Maxime Classen leicht ironisch an. Die Rugbyspielerin musste sich am Wochenende mit einem Schirm vor dem Dauerregen schützen, während sich die Spieler zweier Mannschaften auf dem Feld beackerten und den durchweichten Rasen dabei mit ihren Stollenschuhen durchpflügten.

Beeinträchtigen lassen wollte sich vom Wetter aber niemand: Zum vierten Mal hatten die Rugbymannschaften der Internationalen Hochschule Bad Honnef (IUBH) zum Turnier „Rugby am Rhein“ auf die Insel Grafenwerth eingeladen, und Mannschaften aus Mainz, Düsseldorf oder Aachen waren ihrem Ruf gefolgt.

Maxime Classen gehört zum Frauenrugbyteam der Honnefer Fachhochschule. Sie wartete am Spielfeldrand auf ihren nächsten Einsatz. Seit einem Jahr studiert die Düsseldorferin Hospitality-Management an der IUBH, und genauso lange spielt sie dort auch Rugby. Jeweils dienstags und donnerstags trainieren die Studenten (IUBH Barbarians) und Studentinnen (IUBH Barbarinas) mit ihrem Dozenten und Coach David Robert auf der Insel. Der kommt seinerseits „von der Insel“ und hat das Rugbyteam im Jahr 2009 gegründet.

Seitdem, so erzählte er am Rande des Wettbewerbs im Zelt der Turnierleitung, fänden sich in jedem Jahr weitere 30 bis 40 Studenten, die begeistert mitmachen. „Bis jetzt ist es ein großer Erfolg“, freute er sich über die Zustimmung.

An der IUBH geübt und beim Turnier gespielt wurde Rugby Sevens, eine Variante des herkömmlichen Spiels, die es seit 2016 auch in das Programm der Olympischen Spiele geschafft hat. Gespielt wird dabei in zwei Halbzeiten à sieben Minuten auf dem ganzen Feld, allerdings nur mit sieben (statt 15) Spielern pro Team. „Dadurch, dass viel mehr Platz ist, muss man beim Sevens viel schlauer spielen“, erläuterte Daniel Castro, Vizekapitän der Barbarians.

Motivation war erstligareif

Wenn er von Rugby spricht, kommt er richtiggehend ins Schwärmen: „Es ist die ehrlichste Sportart. Du hast keinen Schutz, musst deinen Körper kennen und geistig immer voll da sein. Man profitiert mental wie körperlich unheimlich davon, und wir haben immer eine Menge Spaß.“ Der stand bei dem Turnier ausdrücklich im Mittelpunkt. Es wurde gegrillt und das eine oder andere Bier getrunken, aus den Musikboxen schallten während der Spiele Hip-Hop-Klänge.

Außerdem war das Bad Honnefer Team das einzige Hochschulsportteam: „Wir sind Amateure, die gegen ausgebildete Profis spielen“, sagte Daniel mit Blick auf die Spieler der anderen Mannschaften, die teilweise in der ersten und zweiten deutschen Liga spielen. Das war dann auch an den Ergebnissen abzulesen.

Sicherlich erstligareif war aber die Motivation. Der Schlachtruf „Who are we? Barbarians!“ vor jedem Spiel konnte vermutlich bis an den Rolandsbogen gehört werden, und die anspornenden Zurufe der Zuschauer am Spielfeldrand hatten die Wirkung eines neuseeländischen Haka-Tanzes. Geholfen hat das am Ende nicht – zu groß war der Leistungsunterschied.

Dieser soll bis zum nächsten Turnier 2018 minimiert werden, so der Plan des Trainers. Bis dahin werden die Studierenden weiter mit vollem Einsatz trainieren. Als nächstes großes Ziel schwebt den Rugbyspielern die Teilnahme an den deutschen Hochschulmeisterschaften vor. Gut vertreten wäre Bad Honnef dort von den Barbarians und Barbarinas allemal.

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