Ängste wegen Verkehrssituation Rottbitzer fordern Sicherheit für Kinder

ROTTBITZE · Mehr als 50 Anwohner schildern Bürgermeisterin Feiden ihre Ängste zur Verkehrssituation am Neubaugebiet

 Ortstermin mit Bürgermeisterin: Rund 50 Anwohner wollen mehr Verkehrssicherheit.

Ortstermin mit Bürgermeisterin: Rund 50 Anwohner wollen mehr Verkehrssicherheit.

Foto: Gabriele Quarg

Jeden Morgen bringt Anke Saar ihren Sohn Jean-Pierre zur Schulbushaltestelle. Nicht, dass der Grundschüler den kurzen Weg vom Neubaugebiet am Höheweg bis zur Rottbitzer Straße nicht mit anderen Kindern alleine laufen könnte - wie vielen anderen Eltern ist Anke Saar die Situation morgens an der Haltestelle zu gefährlich.

"Dort drängen sich mehr als 20 Kinder auf dem schmalen Bürgersteig, die ersten stehen schon fast in der Einbuchtung", berichtet sie. Sie mag sich nicht ausmalen, was passiert, wenn ein Kind versehentlich auf die stark befahrene Rottbitzer Straße geschubst wird. "Wir brauchen hier dringend ein Drängelgitter, hinter dem die Kinder geschützt stehen können."

Und dies war nur eine der Anregungen und Forderungen, die die Bewohner des Neubaugebietes in Rottbitze und der umliegenden Straßen jetzt an Bürgermeisterin Wally Feiden richteten. Feiden war vor Ort, um sich einen Eindruck von der Situation zu verschaffen, und sah sich mehr als 50 besorgten Anwohnern gegenüber.

Diese sind der Meinung, dass sich als Resultat der Bebauung zahlreicher Grundstücke und des daraus folgenden Zuwachses an, vor allem jungen, Familien die Verkehrslage in Rottbitze entgegen der Darstellung im Verkehrsgutachten des Bezirksausschusses dramatisch geändert hat.

"Wir möchten, dass man sich die Situation vor Ort noch einmal neu anschaut", sagt Jan Behrens, der mit den Nachbarn eine Unterschriftenaktion gestartet hat, um den Forderungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit Nachdruck zu verleihen. Dazu zählt auch ein Fußgängerüberweg mit bedarfsabhängiger Ampel über die Rottbitzer Straße, "zum Beispiel in Höhe der Einmündung Im Schönblick", so Behrens.

Neben der Situation an der Rottbitzer Straße beklagen die Eltern auch den Zustand auf der Eudenbacher Straße. Auf der Kreisstraße zwischen Eudenbach und Aegidienberg, auf der es keinen Geh- oder Radweg gibt, wird nach Ansicht der Anwohner "gerast was das Zeug hält". Und dies, obwohl sich zum Beispiel an der Einmündung des Wintersberger Wegs eine Schulbushaltestelle befindet.

Viele haben Zweifel an der Aussagekraft einer Geschwindigkeitsmessung, die ergeben hat, dass sich die Anzahl der Temposünder im moderaten Rahmen bewegt: "Jeder hat die Messplatten gesehen und ist langsamer gefahren", so die Anwohner.

Sie fordern als Minimallösung eine durchgehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 statt wie bisher auf 70 Stundenkilometer, beziehungsweise sogar auf 30 Stundenkilometer im Kurvenabschnitt an der Einmündung "Im Wiesengrund" sowie an der Kreuzung Höheweg / Eudenbacher Straße.

Die Eudenbacher Straße sei nun mal der mit Abstand kürzeste Weg zur Bushaltstelle an der Himberger Straße sowie zu dem dort neu entstandenen Einkaufsmarkt, und beide Örtlichkeiten würden aus dem Baugebiet Höhe stark frequentiert, heißt es als Begründung der Anwohner.

"Ich glaube, wir müssen hier noch einmal neu ganz dicke Bretter bohren, um zu einer halbwegs sicheren Lösung zu gelangen", meint Bürgermeisterin Feiden. Allerdings handele es sich nun mal um eine übergeordnete Straße im Zuständigkeitsbereich des Kreises und "keine einfache Dorfstraße".

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer hält sie für eine realistische Möglichkeit. "Doch die Menschen zwingen, sich daran zu halten, können wir nicht."

Den Anliegen der jungen Familien will sich Feiden dennoch annehmen: "Wir haben dieses Baugebiet gewollt und wir haben es ausgewiesen. Nun müssen wir uns auch darüber Gedanken machen, wie wir das Drumherum entsprechend leistungsfähig und sicher gestalten."

Forderungen und Unterschriftenliste sind online abrufbar unter www.baugebiet-hoehe.de.

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