Rhein-Wanderweg Rheinsteig-Pate Peter Karall hört auf

BAD HONNEF · Letzte "Amtshandlung": Peter Karall (74) brachte mitten im Schmelztal noch einmal eine neue Markierung für den Rheinsteig an. Dann ging der Rheinsteig-Pate "in Rente".

 Ein letztes Mal sprüht Peter Karall am Rheinsteig eine Wegemarkierung auf. Mit dabei sind Hubert Kampmann (vorne links) und Heinz-Willi Raths (vorne rechts) sowie (hinten von links) Frank Gallas, Michael Teusch und Oliver Bremm.

Ein letztes Mal sprüht Peter Karall am Rheinsteig eine Wegemarkierung auf. Mit dabei sind Hubert Kampmann (vorne links) und Heinz-Willi Raths (vorne rechts) sowie (hinten von links) Frank Gallas, Michael Teusch und Oliver Bremm.

Foto: Frank Homann

Seit Eröffnung dieses 320 Kilometer langen Wanderwegs von Bonn über Koblenz bis Wiesbaden im Jahre 2005 hatte der Niederdollendorfer eine Strecke von 62 Kilometern betreut. Zu seinen Aufgaben gehörte die Überprüfung der Wegemarkierung und des Zustands dieses Wanderpfades.

Insgesamt 20 Paten kontrollieren den Steig regelmäßig. "Aber sich um einen Abschnitt von 62 Kilometern zu kümmern, das ist einmalig", lobte Frank Gallas, der Produktmanager Wandern von der Romantischer Rhein Tourismus GmbH, der eigens vom Loreley-Besucherzentrum in Sankt Goarshausen ins Schmelztal gekommen war. Der Leiter des Rheinsteig-Büros sagte dem scheidenden Paten Dank für die ehrenamtliche Arbeit und hieß die Neuen willkommen. Gallas: "Es ist super, wenn der Pate auch gleich für Nachfolger sorgt."

Peter Karall hatte zwei Paten gewinnen können, die sich seine Strecke nun aufteilen. Hubert Kampmann aus Niederdollendorf wird künftig für den Streckenabschnitt von Dollendorf bis Rhöndorf verantwortlich sein. Heinz-Willi Raths aus Selhof kontrolliert den Steig vom Adenauer-Ort bis zum "Auge Gottes". Beide kennen sich im Siebengebirge aus wie in ihrer Westentasche. Hubert Kampmann: "Ich bin in Königswinter geboren. Das Siebengebirge war mein Spielplatz." Der frühere Industriekaufmann und Verwaltungsfachwirt ist zertifizierter Natur- und Landschaftsführer. Diese Ausbildung absolvierte er beim Verschönerungsverein für das Siebengebirge. "Ich bin ständig im Siebengebirge unterwegs", berichtete er. Nun auch als Rheinsteig-Pate.

Heinz-Willi Raths ist von Beruf Bankkaufmann und seit acht Jahren Landschaftswart bei der Unteren Landschaftsbehörde. Sein Gebiet reicht vom Schmelztal bis zum "Auge Gottes". In dieser Funktion kontrolliert er auch die Parkplätze. "Hier wird immer wieder Müll abgeladen." Raths informiert dann die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Bad Honnef, die sich um die Abfuhr kümmern. Zweimal pro Woche ist der Bad Honnefer im Wald unterwegs, nun achtet er auch noch auf den Rheinsteig. "Aber der Aufenthalt in der Natur ist ein schöner Ausgleich für den Berufsalltag."

Peter Karall unterstrich: "Die schönste Belohnung aber ist der Dank der Wanderer für Sauberkeit im Wald und für eine ordentliche Wegeausweisung." Zusammen mit Michael Teusch vom Büro Grontmij in Koblenz, das für das Wegemanagement im Rheintal zuständig ist, rüstete er seine Nachfolger mit Materialien aus - Farbspray und Schablonen für die typische Rheinsteig-Markierung. Von Oliver Bremm, Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH, erhielt Peter Karall ein kleines Abschiedspräsent. Und Hubert Kampmann und Heinz-Willi Raths sicherte der Tourismusmanager aus Königswinter jede Hilfe zu. "Kommen Sie bei Problemen gerne zu uns ins Tourismusbüro an der Drachenfelsbahn."

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