Rückzug der Bürgermeisterin Rennen um die Nachfolge von Wally Feiden beginnt

BAD HONNEF · Von Respekt bis zu unverhohlener Erleichterung reichten gestern die Reaktionen der Politik auf den vorzeitigen Rückzug von Bürgermeisterin Wally Feiden. Gewählt ist Feiden bis November 2014. Wie berichtet, hatte sie am Donnerstag erklärt, von ihrem Niederlegungsrecht Gebrauch zu machen.

Damit wird ihr Nachfolger schon am 25. Mai gewählt - und der Bürgermeisterwahlkampf ist eröffnet. Namen wie der des parteilosen Otto Neuhoff oder von CDU-Chef Sebastian Wolff fallen immer wieder. Konkreter werden dürfte es zumindest in der Allianz am Dienstag, wenn CDU, FDP und Grüne ihr Vorgehen abstimmen wollen.

Wie berichtet, hat sich der SPD-Vorstand auf einen Kandidaten-Vorschlag an die Mitglieder geeinigt. SPD-Chef Guido Leiwig, der hierfür selbst gehandelt wird, bestätigte gestern nur, dass die SPD ihr Vorgehen zeitnah bekannt geben werde. Feiden zollte er höchste Anerkennung. Mit ihrem Ausscheiden ende eine Epoche, die des ersten sozialdemokratischen und weiblichen Stadtoberhaupts.

"Wir schauen mit großem Respekt auf ihre Leistung", so Leiwig. SPD-Fraktionschef Klaus Munk nahm Stellung zu Feidens Kritik an der Ratsmehrheit aus CDU, FDP und Grünen. In einer persönlichen Erklärung teilte er mit, er hoffe, dass der Rückzug der bei den Bürgern "sehr beliebten" Amtsinhaberin die Allianz zur "ausschließlich am Interesse der Allgemeinheit orientierten Politik" bringe: "Das wäre eines der besten Abschiedsgeschenke, die man dieser Bürgermeisterin machen kann - und eine längst fällige Entschuldigung."

Ganz anders sieht das CDU-Chef Wolff. Er habe die Allianz-Schelte "mit Erstaunen zur Kenntnis genommen". Er vermisse die Sachlichkeit, die, im Gegensatz zu Feidens Darstellung, stets Grundlage der Allianz-Anträge sei. Während die Fraktionschefs Rainer Quink (FDP) und Manfred Rauw (FWG) betonten, dass es richtig sei, die Termine von Bürgermeister- und Ratswahl zusammen zu legen, nannte Bürgerblock-Chef Christoph Kramer Feidens Rückzug geradezu richtungsweisend für die Stadt. "Damit haben wir einen Vorsprung von einem halben Jahr für den Aufbau einer funktionierenden Verwaltung und für wichtige Entscheidungen", so Kramer.

Wer es richten wird, wird sich zeigen: Im Januar wollen alle Parteien nominieren. Wie Leiwig wollte auch Wolff keine Namen nennen. Zwar gebe es "eine klare Linie" des CDU-Vorstandes. Dem Allianz-Gespräch wolle er aber nicht vorgreifen, und Souverän sei sowieso die Mitgliederversammlung. Sicher ist die Marschrichtung des FDP-Vorstands, der per Ausschreibung einen Bewerber gesucht und mit dem parteilosen Neuhoff gefunden hat, so Quink.

Neuhoff untermauerte sein Interesse an einer Kandidatur "wenn die Rahmenbedingungen stimmen", so eine möglichst breite Unterstützer-Basis. Wie berichtet, kommen dafür auch die Grünen in Frage. Und FWG-Chef Rauw sagte: "Ich sehe im ganzen Rat niemanden, der qualifiziert wäre. Wir sind bereit, zu überlegen, was man gemeinsam machen kann."

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