Lernpartnerschaft mit der Sparkasse Realschule kooperiert mit Honnefer Kreditinstitut

BAD HONNEF · Wie viel Nähe vertragen Schulen und Unternehmen? Zu dieser Fragestellung gab es gestern in der Erzbischöflichen Realschule in Bad Honnef keine zwei Meinungen. Dort wurde der Vertrag zur Kooperation der ortsansässigen Sparkasse mit der Schule unterzeichnet.

 Die Klasse 6b begleitet die Kooperationsvereinbarung musikalisch.

Die Klasse 6b begleitet die Kooperationsvereinbarung musikalisch.

Foto: Werner Melsbach

Der Vertrag soll eine "hoffentlich lange Lernpartnerschaft" besiegelt, so der Wunsch aller Beteiligten. Die Liste ist lang: Neben Sparkasse und Schule waren die Bezirksregierung Köln, die Industrie- und Handelskammern Aachen, Köln und Bonn/Rhein-Sieg sowie die Handwerkskammer Köln vertreten. Sie alle sind vertreten in der Initiative KURS ("Kooperation Unternehmen der Region und Schule").

Mehr als 80 dieser Lernpartnerschaften gibt es mittlerweile im Rhein-Sieg-Kreis, wie Landrat Frithjof Kühn lobend herausstellte. "Es ist wichtig zu erfahren, was in der beruflichen Praxis abläuft", sagte Kühn. Und das ist auch das Ziel der Kooperation: Berufs- und Arbeitswelt näher zueinander bringen. Hellmuth Bahr, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, sagte: "Immer mehr Jugendliche geraten in die Schuldenspirale. Es ist wichtig, das Thema Geld intensiver in die Lehrpläne zu integrieren."

Die Sparkasse gebe Hilfestellung dabei, den Unterricht bei "Geld- und Sparkassenthemen mitzugestalten". "Wir fördern die Eigenverantwortung der Jugend." Auch Bad Honnefs stellvertretender Bürgermeister Peter Profittlich sah in der "systematischen Verknüpfung von Schule und Wirtschaft eine Win-win-Situation" - es profitierten beide Seiten.

In welcher Form die Sparkasse profitiert, klang bei vielen Rednern an. Landrat Kühn sagte etwa: "Das geschieht nicht ganz uneigennützig", und meinte damit in etwa: Die Kinder von heute sind die Kunden von morgen. Dario Thomas, bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg für die Aus- und Weiterbildung zuständig, brachte zudem das Thema Fachkräftemangel ins Spiel: "Der Austausch zwischen Schulen und Unternehmen muss noch ausgebaut werden."

Mit der daraus entstehenden Nähe auch zu noch recht unkritischen Fünft- oder Sechstklässlern hat er kein Problem: "Im IHK-Gesetz ist vom ehrbaren Kaufmann die Rede. Wir wählen die Partner ja ganz bewusst aus." Frank Rosbund von der Schulaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises sagte: "Wir sehen die Schule nicht als Rekrutierungsbüro." Seitens der Sparkasse begleitet die Marketingabteilung die Kooperation. Neben Führungen durch die Filiale stünde immer ein Praktikumsplatz für die Schule zur Verfügung. Und natürlich Unterrichtsmaterialien, wenn sie denn angefordert würden: "Da sind wir sehr großzügig", sagte Marketing-Leiterin Gisela Fleische.

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