Bau eines weiteren Waisenhauses Puma-Kreis setzt seine Arbeit fort

Bad Honnef · Puma ist ein kleiner Ort inmitten einer Steppenlandschaft in der ehemaligen deutschen Kolonie Tansania. Ein kleiner Ort, der immer wieder Anlass gibt für eine Vielzahl Bad Honnefer, sich zusammen zu tun für eine große Hilfe: Seit 34 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen der Missionsstation der Ordensgemeinschaft der Mütter und Missionare vom Heiligen Kreuz und der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Martin Selhof.

 Vor allem die Kinder in Tansania leiden unter der Armut und ihren Folgen. Die Aktiven des Puma-Kreises und alle Spender setzen sich erfolgreich für bessere Lebensumstände ein.

Vor allem die Kinder in Tansania leiden unter der Armut und ihren Folgen. Die Aktiven des Puma-Kreises und alle Spender setzen sich erfolgreich für bessere Lebensumstände ein.

Foto: dpa

Jetzt hat der engagierte Kreis, der diese Partnerschaft pflegt, eine neue Hilfsaktion für die Menschen im fernen Ostafrika gestartet. Geplant und bereits begonnen ist der Aufbau eines weiteren Waisenhauses, um Kindern eine bessere Zukunft zu geben.

Es ist nicht das erste Mal, dass gerade den Jüngsten Hilfe aus Bad Honnef zuteil wird. Durch Spenden und Hilfe vor Ort unterstützt der "Puma-Kreis", der mit großem Engagement unter anderem ein Krankenhaus in Puma aufgebaut hat, schon ein Heim für 40 Kinder. In Doreda, einer fruchtbareren Gegend des Landes, hat die Mission Puma eine Außenstelle.

Dort entstanden ist zunächst ebenfalls eine Krankenstation. Armin Ritter, Mitbegründer des Puma-Kreises, berichtet: "An Missions- und Krankenstationen sammeln sich stets viele Schicksale an. Wie in vielen afrikanischen Staaten werden kranke Familienmitglieder oft ausgestoßen."

Ein Schicksal, das in Bad Honnef den Gedanken an eine weitere Hilfe auch in Doreda reifen ließ: Die betroffenen Kinder, so der Wunsch, sollen nicht ihrem Schicksal überlassen werden. "Wir planten ein neues, größeres Waisenhaus, in dem wir die Kleinen zunächst aufpäppeln und ihnen dann eine fundierte Schulbildung ermöglichen. Wir möchten die Kinder so lange auf ihrem Weg begleiten, bis sie mit etwa 14 Jahren auf eigenen Füßen stehen können", berichtet Ritter weiter.

Im Sommer 2012 war es so weit: Der Bau eines großen Waisenhauses begann. Bis zu 80 Kinder sollen dort aufgenommen werden. Auf rund 60 000 Euro belaufen sich die reinen Baukosten für das Haus - Geld, das zum einen durch Spenden Bad Honnefer Bürger, zum anderen durch Unterstützung der Sumser Kinderstiftung in Münster finanziert wird.

Die Gesamtkosten für das Waisenhaus in Doreda beziffert der Kreis, der die Missionsarbeit generell mit jährlich 20.000 Euro aus Spenden unterstützt, mit 150 000 Euro. "Uns ist besonders wichtig, dass die Spenden eins zu eins in das Projekt fließen und nicht Teile davon für Bürokratie ausgegeben werden", so die Ärztin Maria Angsten.

Geplant und umgesetzt wird der Bau ausschließlich von in der Umgegend von Doreda ansässigen Unternehmen und Ingenieuren. "Selbst die Steine für den Bau werden auf dem Baugrundstück selber gegossen. Dies hat einen wunderbaren Synergieeffekt, auch die verschiedenen Unternehmen vor Ort werden durch unser Projekt gestärkt ", erzählt Maria Lempa.

Neben ihrer Arbeit für die internationale Organisation Interplast engagiert sich die Chirurgin im Puma-Kreis und war mit ihren Töchtern Abhilasha (9) und Thi Minh (10) schon vor Ort. Chirurg Michael Schidelko und seine Frau Regina Julia, die auch dem Kreis angehören, freuen sich, über die Jahreswende wieder nach Tansania zu reisen und die Menschen dort zu besuchen.

Erst kürzlich war der Leiter der Missionsstation, Pater Cornelio, zu Besuch in Bad Honnef, wo er die Mitglieder des Kreises persönlich bat, das Projekt voranzutreiben. "Mit langem Atem und Nachhaltigkeit haben wir dieses Projekt stets vorangetrieben. Wir haben zwar Rückschläge, nie jedoch Rückschritte erlebt", so Ritter. "Über Interesse an unserer Arbeit und über Spenden freuen wir uns natürlich außerordentlich."

Der Puma-Kreis
Tansania gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der kleine Ort Puma mitten in der Masai-Steppe im Zentrum Tansanias ist einer der ärmsten Flecken des Landes. Seit 1979 unterstützt der Puma-Kreis die Missionsstation der "Mütter und Missionare vom Heiligen Kreuz"; über die Franziskanerinnen von Nonnenwerth war der Kontakt zur Missionsstation zustande gekommen.

1981 beschloss der Pfarrgemeinderat einstimmig, eine offizielle Partnerschaft einzugehen. Etwa 100 Schwestern und 25 Brüder arbeiten in der Mission. Der Bau der Krankenstation und anschließend des Krankenhauses war für die ganze Region ein Gewinn. Info: Armin Ritter unter der Rufnummer 02224/75806 oder per E-Mail al_ritter@web.de.

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