Immobilie in Bad Honnef ist verkauft Psychosomatische Klinik zieht ins frühere KSI

Bad Honnef · Nach zwei Jahren Leerstand steht die Nachnutzung des ehemaligen Katholisch-Sozialen Instituts offenbar fest: In dem Gebäudekomplex soll eine Fachklinik entstehen. Das bestätigte das Erzbistum Köln dem GA am Dienstag.

Weitläufiges Gelände: Der 14 000 Quadratmeter große KSI-Komplex im Herzen Bad Honnefs wird zu einer Fachklinik umgebaut.

Weitläufiges Gelände: Der 14 000 Quadratmeter große KSI-Komplex im Herzen Bad Honnefs wird zu einer Fachklinik umgebaut.

Foto: Frank Homann

Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass im ehemaligen Katholisch-Sozialen Institut (KSI) in Bad Honnef sämtliches Inventar zusammengepackt wurde und die kirchliche Tagungseinrichtung nach mehr als sechs Jahrzehnten am Rhein auf den Michaelsberg in Siegburg umgezogen ist.

Die Immobilie im Herzen von Bad Honnef wird aber offenbar nicht mehr lange leer stehen. Wie das Erzbistum Köln auf GA-Anfrage bestätigte, ist der Gebäudekomplex verkauft worden. An der Selhofer Straße entstehe eine Psychosomatische Klinik, so das Bistum weiter. Über den Kaufpreis herrschte am Dienstag Stillschweigen. Dem Vernehmen nach wurde der Notarvertrag bereits im Dezember unterschrieben.

„Das passt hundertprozentig nach Bad Honnef“, kommentierte Bürgermeister Otto Neuhoff die Nachricht gegenüber dem GA. Wie berichtet, hatte das Erzbistum Köln als Eigentümer vor gut sieben Jahren beschlossen, seine Tagungseinrichtung auf den Siegburger Michaelsberg zu verlegen – ein Schock für viele Bad Honnefer, zumal vom Tagungsgeschäft im KSI auch Hotellerie und Gastronomie profitierten.

Investoren aus der Hotel- und Gesundheitsbranche

Im Dezember 2016 fand der offizielle Abschied im KSI statt, im Januar 2017 rollten in Bad Honnef die Umzugswagen. Von Anfang an stand ein Verkauf der Immobilie im Raum. Mehrere Interessenten standen in Rede, darunter mehrere Betreiber von Seniorenheimen.

Nun folgte der Verkauf an eine Investorengruppe aus der Hotel- und Gesundheitsbranche, die Pre.Di.Ma. GmbH mit Sitz in Offenburg sowie die holländische Hotelgruppe Van der Valk. Die Pre.Di.Ma GmbH – die Abkürzung steht für „Prevention. Diagnostics. Management“ – hat sich laut eigenem Internetauftritt unter anderem auf den Sektor Betriebliches Gesundheitsmanagement spezialisiert.

Die Hotelgruppe Van der Valk betreibt eigenen Angaben zufolge weltweit 100 Hotels und Restaurants. Gemeinsam planen die beiden Firmen laut Bistum in Bad Honnef eine psychosomatische Klinik mit 105 Zimmern. In der Einrichtung entstünden zudem rund 90 Arbeitsplätze. Das Konzept sehe „besondere medizinische Leistungen in hochwertiger Unterbringung“ vor, so das Bistum.

Bauantrag für Umbau wird vorbereitet

„Wir freuen uns, dass wir in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Honnef eine so vielversprechende Perspektive für das Gebäude entwickeln konnten“, erklärte Jörg von Lonski, Abteilungsleiter Tagungshäuser und Liegenschaften des Erzbistums Köln. Zuletzt hatte es vor einem Jahr geheißen, dass insgesamt acht Interessenten an einem Kauf der Liegenschaft interessiert seien.

Bevor die Klinik eröffnen kann, müssten in dem Gebäudekomplex mit insgesamt rund 14 000 Quadratmetern Fläche noch Umbauten erfolgen. Die Pre.Di.Ma. habe bereits erste Weichen dafür gestellt; ein Bauantrag sei in Vorbereitung. Voraussichtlich im dritten Quartal 2019 solle der Umbau beginnen. Die Eröffnung der Klinik sei für Mitte 2020 geplant.

Bürgermeister: "Hauptpreis" für die Stadt

Neuhoff: „Wir bedanken uns für die enge und erfolgreiche Kooperation beim Erzbistum Köln. Wir haben eine für alle Seiten gute Folgenutzung für das Gebäude des ehemaligen Katholisch-Sozialen-Instituts finden können.“ Das Projekt sei ein „Hauptpreis“, nicht nur mit Blick auf die Strategie als Gesundheitsstadt, so der Bürgermeister zum GA.

Positive Effekte verspricht er sich auch für die Innenstadt, da die Besucher sich längere Zeit in der Stadt aufhalten und somit Angebote rundherum nutzen würden. „Auch entstehen dort tolle Arbeitsplätze.“ Nach der erfolgreichen Nachnutzung des ehemaligen Commundo-Tagungshotels im Honnefer Süden durch die Fortbildungsakademie der Finanzverwaltung des Landes NRW (Fortafin) sei dies die zweite wirklich gute Nachricht für die Stadt.

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