Schulausschuss in Bad Honnef Private bieten Schullösungen an

BAD HONNEF · Wunden lecken war gestern. In nicht-öffentlicher Sitzung richteten die Mitglieder des Schulausschusses am Donnerstag den Blick nach vorne. Einziges Thema nach dem Scheitern einer Filiale der Gesamtschule Oberpleis: Wie geht es weiter mit der Schullandschaft in Bad Honnef?

Auf dem Tisch liegen Verhandlungsangebote zweier privater Schulträger: des Erzbistums Köln, Träger der Realschule Sankt Josef, und der Schloss Hagerhof GmbH und Co. KG. Das bestätigte Bürgermeisterin Wally Feiden dem GA. Zu Details äußern wollte sie sich nicht. Wie der GA erfuhr, drehen sich die Überlegungen unter anderem um eine Montessori-Gesamtschule. "Der Ausschuss hat einstimmig die Verwaltung beauftragt, mit den beiden privaten Schulträgern die Detailfragen zur Umsetzung eines privaten Schulangebots zu klären", so Feiden. Die Träger hätten "ihre Absichten dargelegt, der Stadt Bad Honnef bei der Lösung der Schulproblematik zu helfen", so Feiden weiter.

Zur Prüfung gehörten insbesondere die Finanzierung "und deren Auswirkungen auf die Stadt und die Eltern". Erst nach Vorliegen "eines realisierungsfähigen Schulkonzepts einschließlich der konkreten Finanzierung" könne der Rat entscheiden. Feiden: "Von Vorteil ist sicher, dass beide Anbieter in Bad Honnef bereits seit langen Jahren Schulen betreiben und daher ihre Arbeit und ihre Leistungsfähigkeit beurteilt werden können." Dennoch sollten Rat und Verwaltung die Angebote "genau prüfen". Die Messlatte liege hoch: "Bad Honnef braucht ein Schulangebot für Kinder aller Begabungen mit einem bekenntnisfreien und kostenlosen Zugang", so Feiden.

Darüber im Klaren sind sich auch die Schulträger. "Wir haben dazu unser Gedankenspiel vorgestellt", so Hagerhof-Geschäftsführer Michael Laufer auf GA-Anfrage. Bekanntlich betreibt der Hagerhof ein staatlich anerkanntes Gymnasium und seit 2009 eine ebensolche Realschule in gebundenem Ganztag mit vielen Zusatzangeboten. Inhalt des Gedankenmodells samt Konzept jetzt: eine integrative Montessori-Gesamtschule in der heutigen Konrad-Adenauer-Schule. Diese solle "für alle Kinder zugänglich sein" - bedeutet auch "ohne zusätzliche Gebühren für die Eltern". Lösungsmöglichkeiten dafür habe man ebenfalls schon aufgezeigt, so Laufer. Die Prüfungen der Stadt seien nun zunächst abzuwarten.

Eine Schullösung, die für alle Kinder zugänglich ist, schwebt auch dem Erzbistum vor. Details nennen zu den Vorüberlegungen mochte Stefan Rost, Leiter der Realschule Sankt Josef, am Freitag nicht. Nur so viel: "Wir wollen uns weiterentwickeln und die Belange der Stadt dabei einbeziehen."

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