Hans-Trappen-Stiftung in Bad Honnef Praxis-Werkstatt für junge Lehrer

BAD HONNEF · 13 Jahre lang organisierte Heinz Jacobs die Sommerakademien der Honnefer Hans-Trappen-Stiftung, an der über die Jahre insgesamt 650 Referendare teilnahmen. Jetzt gibt der 76-jährige Pädagoge die Aufgabe weiter.

 Heinz Jacobs war lange als Lehrer tätig und betreute Referendare während ihrer Ausbildung.

Heinz Jacobs war lange als Lehrer tätig und betreute Referendare während ihrer Ausbildung.

Foto: Frank Homann

„Heinz Jacobs hat der Stiftung ein Gesicht gegeben“, fasst Sonja Schwager, Vorsitzende des Kuratoriums der Hans-Trappen-Stiftung, zusammen. Seit der Gründung im Jahre 2003 hat der 76-Jährige als Vorsitzender des an die Stiftung angegliederten Vereins „Ökonomie im Unterricht“ das operative Geschäft geleitet und eine Sommerakademie ins Leben gerufen. „Meine Idee war es, eine Didaktikwerkstatt zu gründen. Daraus ist dann die Sommerakademie geworden“, erklärt Jacobs.

Der ehemalige Lehrer für Politik, Sozialwissenschaften, Latein und Geschichte legt zum Ende des Jahres seinen Vorsitz nieder. Die aktuelle dreitägige Sommerakademie, die noch heute im Feuerschlösschen auf dem Gelände des Siebengebirgsgymnasiums in Bad Honnef stattfindet, hat er somit zum letzten Mal organisiert. Das Weiterbildungsangebot richtet sich an Referendare aus dem Fachbereich der Sozialwissenschaften (Sowi) und steht in diesem Jahr unter dem Oberthema „Wirtschaftspolitik“. Wie in den vergangenen Jahren konnte Jacobs erfahrene Fachleiter als Referenten gewinnen, die die angehenden Lehrer auf die Unterrichtspraxis vorbereiten.

Jacobs betreute selber seit 1976 als Fachleiter am Studienseminar in Bonn Referendare in Bonn, Euskirchen oder Bad Münstereifel und unterrichtete am Sankt-Adelheid-Gymnasium in Beuel-Pützchen. Anfang der 1990er Jahre war er zudem als Fachberater bei der Bezirksregierung in Köln tätig. Über das Fachdezernat und den Schulleiter des Siebengebirgsgymnasiums sei schließlich der Kontakt zur Hans-Trappen-Stiftung geknüpft worden, erzählt er.

„Die Sommerakademie dient dazu, Barrieren abzubauen und Qualität zu schaffen, die sich ein Referendar sonst über Jahre hinweg mühsam erarbeiten muss“, so der 76-Jährige. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Politologie und Ökonomie als wesentliche Bestandteile der Sozialwissenschaften. In jedem Jahr nehmen zwischen 50 und 55 Referendare an der kostenlosen Akademie teil. An fünf Lernstationen erarbeiten die Teilnehmer in Kleingruppen unterschiedliche Themensetzungen. Zusätzlich bietet ein Vortrag mit praktischen Übungen Anregungen für ein eigenes Unterrichtskonzept.

Die Akademie in Bad Honnef ist zur Marke geworden

„Die Sommerakademie ist eine Marke. Die Referendare sind mit großer Freude dabei“, sagt Beatrix Wolf, die am Sankt-Adelheid-Gymnasium unterrichtet. Während des Seminars stellt sie gemeinsam mit Andreas Schalück am Beispiel ökonomischer Rollenspiele „Methoden zur Förderung und Umsetzung von Handlungskompetenz“ vor. „Bisher haben 650 Teilnehmer an der Sommerakademie der Stiftung teilgenommen“, sagt Schalück. „Das sind alles erprobte Praxisbeispiele, die Anwendbarkeit ist relativ hoch“, urteilt Referendar Martin Senne, der das Weiterbildungsangebot nutzt ebenso wie Birgit Schumann, die sagt: „Man bekommt aktuelles Material.“

Finanziell wird der Workshop von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt, die inhaltliche Gestaltung liegt hingegen bei den Referenten in Zusammenarbeit mit dem Verein „Ökonomie im Unterricht“. Im Anschluss an das Seminar werden die Inhalte und Materialien in einem Heft unter dem Titel „TrappenTexte“ veröffentlicht. Der Nachfolger für Jacobs steht fest: Ulrich Krüger, Seminarleiter für Sozialwissenschaften in Aachen, wird die Sommerakademie weiterführen.

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