Bad Honnef Politiker wollen Stadtinfo retten

BAD HONNEF · Eigentlich sollte Thomas Bock im Ausschuss für Wirtschaftsförderung "nur" über die Arbeit der Stadtinformation berichten. Doch im Hintergrund lauerte ein ganz anderes Thema. Denn wie der General-Anzeiger berichtete, hatte der Leiter des Tourismusbüros seinen Rückzug angekündigt, sollten die projektbezogenen Zuschüsse von bisher monatlich 1000 Euro nicht auf mindestens 3000 Euro angehoben werden. Und in dieser Frage zeichnete sich am Dienstagabend tatsächlich eine Lösung ab. Denn alle im Ausschuss Anwesenden waren sich einig, dass die Stadtinformation erhalten bleiben müsse. Und dass auch 3000 Euro für die erbrachten Leistungen noch eine sehr geringe Summe seien.

 Um die Finanzierung der Honnefer Stadtinformation wird derzeit gerungen.

Um die Finanzierung der Honnefer Stadtinformation wird derzeit gerungen.

Foto: Frank Homann

Was die Stadtinformation alles leistet, hatte Bock zuvor noch einmal aufgelistet. 300 Stunden im Monat stehen die derzeit 25 ehrenamtlichen Mitarbeiter für Besucher und Honnefer Bürger bereit, geben Auskünfte, vermitteln Hotelzimmer oder geben etwa Angel-Berechtigungsscheine aus. Hinzu kommen der allseits gelobte Internetauftritt sowie verschiedene Publikationen. Doch trotz des großen Engagements der Ehrenamtler sind die 1000 Euro nicht annähernd genug, wie Bock noch einmal betonte. Das gehe so weit, dass sich nun zwei Frauen aus dem Team bereit erklärt hätten, Aufkleber mit dem Stadtwappen für Werbezwecke anfertigen zu lassen - auf eigene Kosten.

Schon seit Jahren, so Bock, habe er auf die finanzielle Unterversorgung hingewiesen. Und so sehe er sich gezwungen, einen Schlussstrich zu ziehen und die Räumlichkeiten der Stadtinfo am Rathausplatz Ende Juni zu kündigen, sollte der Zuschuss nicht erhöht werden: "Ich möchte das nicht, aber anders geht es nicht." Dass auch die Honnefer Kommunalpolitik das nicht möchte, machten Vertreter aller Fraktionen deutlich.

Bleibt nur die Frage nach dem Wie. Denn der Zuschuss für die Stadtinfo ist eine freiwillige Leistung nach dem Gesetz. Und da Bad Honnef ein Haushaltssicherungskonzept hat, müssen die Politiker das Geld also an anderer Stelle einsparen. Sebastian Wolf (CDU) und Karl-Heinz Dißmann (Bürgerblock) kündigten an, in der heute Abend tagenden Konsolidierungsrunde das Thema anzusprechen: "Die Gelder müssen in den Nachtragshaushalt eingestellt werden." Zudem will man sich Gedanken machen, wie die Touristeninfo zusätzlich selbst Geld verdienen könnte. "Aber das kann nur zusätzlich sein", so Bock. Die 3000 Euro im Monat seien für ihn absolut notwendig, um weiter das Projekt zu übernehmen.

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