Umstrittene Neubaupläne Politik in Bad Honnef vertagt weitere Diskussion zum Pfarrheim

Bad Honnef · Auch die Mitglieder des Bauausschusses sehen Nachbesserungsbedarf an den Plänen zum Pfarrheimneubau und kritisieren den Parkplatzmangel. Die späteren Nutzer lehnen den Entwurf ab.

Sie zeigten Präsenz: Als es am Dienstag im Bauausschuss um einen weiteren Schritt in Richtung Planungsrecht für den Pfarrheimneubau ging, füllten sich die Zuschauerreihen mit Vertretern des Malteser-Hilfsdienstes, der katholischen Jugend und weiterer Organisationen der katholischen Basis. Lange ausharren mussten sie im überhitzten Ratssaal nicht: Einstimmig beschloss das Gremium, die öffentliche Auslegung der vorliegenden Pläne zu verschieben. Und schrieb den Planern ins Stammbuch nachzubessern. Ein Kritikpunkt: die Parkplatzfrage.

An der Vertagung änderte es auch nichts, dass Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, daran erinnerte, dass es nur um einen weiteren Schritt im Verfahren gehe, der gerade eine öffentliche Beteiligung zum Ziel habe: „Es geht heute nicht um den Satzungsbeschluss, sondern darum, ein Thema in den Raum zu stellen, damit darüber beraten werden kann.“ Die Ausschussmitglieder aber blieben unisono bei der Ehrenrunde für die Pläne – möglicherweise auch unter dem Eindruck der anhaltenden Kritik von Nutzern sowie der Nachbarn an Kreuzweiden- und Bergstraße.

Wie berichtet, hatten diese in Briefen an die Fraktionen ihre erheblichen Bedenken zu Papier gebracht und betont, dass der im Architektenwettbewerb ermittelte Siegerentwurf nicht auf Gegenliebe stößt (GA von Dienstag). Bekanntermaßen ist ein zentraler Saal geplant, um den sich auf drei Geschossen galerieartig Wohneinheiten der Josefsgesellschaft für behinderte Menschen gruppieren.

Offene Pläne weiter aufgeschoben

Zwar wird die Verbindung aus Pfarrheim und Behindertenwohnen ausdrücklich begrüßt. Was das individuell nutzbare Raumangebot für kirchliche Gruppen angeht, fallen die Pläne aber komplett durch. Und, so lautete ein klares Signal an die Kirchengemeinde und das Erzbistum, das mehrfach um Vermittlung gebeten worden ist: Gegenüber den Nutzern herrsche ein Mangel an Transparenz und Mitwirkung; das müsse sich ändern. Wie berichtet, hatte das Erzbistum am Montag auf GA-Anfrage wissen lassen, dass Nutzer und Kirchengemeinde nun unter Mitwirkung des Bistums an einen Tisch gebracht werden sollen.

Den Nachbarn geht es zudem um die Beeinträchtigungen der kleinteiligen Randbebauung, die durch einen dreigeschossigen, städtebaulich schlecht eingepassten Neubau beeinträchtigt würde. Der Kritik an einem Mangel an Parkplätzen – die Planer hatten erklärt, der Parkplatzbedarf lasse sich mit den Stellflächen an der Bergstraße ausreichend darstellen – schlossen sich die Mitglieder des Gremiums an. Und das sei keine neue Kritik, wie unter anderem Hans-Heribert Krahe (Bürgerblock) betonte: Obwohl genau dieser Punkt im Ausschuss auch früher schon bemängelt worden sei, „hat sich gegenüber dem alten Sachstand nichts getan“. Tobias Karsten (SPD): „Vielleicht ist das ja die Chance für den Bauträger, nachzubessern. Ich fühle mich schon etwas hinters Licht geführt, weil die Vorgaben des Ausschusses bislang nicht umgesetzt wurden.“ Auch die anderen Fraktionen sahen das so, weshalb die Offenlage der Pläne in seltener Einigkeit aufgeschoben wurde.

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