Naturschutzprojekt Chance 7 Pfirsichbäumchen für den alten Weinberg in Rhöndorf

Rhöndorf · Symbolischer Spatenstich für ein Biotop am Rhöndorfer Adenauerweg: Entlang einer alten Weinbergsbrache wurden nun 14 Pfirsichstämme angepflanzt.

Bis der erste „Original Rhöndorfer Weinbergpfirsich-Likör“ verkostet werden kann, wird es noch dauern. Eine „klassische Win-win-Situation“ sei das Projekt aber schon heute, waren sich die Teilnehmer einer Ortsbesichtigung am Montag einig. Mit einem symbolischen Spatenstich startete am Adenauerweg kein Hausbau, sondern hier wurde ein Biotop der Natur übergeben. Das Vorhaben gehört zu dem aus Bundes- und Landesmitteln finanzierten Naturschutzprojekt „Chance 7“.

Entlang des Wegs, der unterhalb des Waldfriedhofes Richtung Ulaneneck abzweigt, wurzeln entlang einer alten Weinbergsbrache 14 Pfirsichstämme. Eine beidseitige Allee war wegen der steilen Hanglage zur Löwenburgstraße nicht möglich. Die Reste der Weinbergsmauern oberhalb der Pfirsichbäume, die gegen Verbiss geschützt sind, und der Hang bieten seltenen Pflanzen und Tieren Raum, sich anzusiedeln und zu entfalten. Zudem: „Blühende Pfirsichbäume sind auch optisch schön“, so Chance 7-Projektleiter Georg Persch.

Das 3500 Quadratmeter große Gelände gehört zum größten Teil dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS). Ein kleines Stück gehört der Stadt Bad Honnef; beide stellten es Chance 7 zur Verfügung und „waren sehr kooperativ“ (Persch).

Die Idee, das Gelände naturnah zu entwickeln, kam beim Bürger- und Ortsverein Rhöndorf auf, für den Vize-Vorsitzender Claudius Thiele und Ex-Vorsitzender Jörg Erich Haselier, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, am Montag dabei waren. Mit ihnen machten sich Chance 7-Mitarbeiter Ralf Badtke sowie Carolin Böhm, Fachbereichsleiterin Umwelt bei der Stadt, ein Bild vom Fortgang an der Fläche.

Die war zunächst Anfang des Jahres entbuscht worden, in einer aufwändigen Aktion mit einer ferngesteuerten Mulchraupe. Von einer Wiederbelebung als Weinberg wurde Abstand genommen; die Voraussetzungen für den Erwerbsweinbau seien einfach nicht gegeben, hieß es. Pfirsiche gab es dort bislang nie. Aber, so Haselier: „Das ist keine Museumspflanzung. Wichtig ist, dass es zum Standort passt.“ Bewusst gewählt wurde der robuste rote Weinbergpfirsich, der weniger anfällig ist etwa für die Kräuselkrankheit.

Die freigelegte Fläche oberhalb soll ein- bis zweimal jährlich von Schafen und Ziegen beweidet werden – unter Aussparung natürlich der Pfirsichstämme. Die wiederum erhalten so genannte Erziehungsschnitte. Paten des Projektes sind die Aktiven des Bürgervereins: Nach Beendigung von Chance 7 wollen sie „ihre“ Pfirsichallee unter die Fittichen nehmen.

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