Kommentar zur Stadtratssitzung in Bad Honnef Nicht vertretbar

Bad Honnef · Barbara Schubert, Ratsfrau der Freien Wählergemeinschaft, ist besorgt um das Wohl ihrer Wähler. Darum macht sie sich auch Gerüchte zu eigen und verlangt Aufklärung. Im Stadtrat, schließlich ist es ihr verbrieftes Recht, Anfragen zu stellen.

 Der Ratssaal im Bad Honnefer Rathaus

Der Ratssaal im Bad Honnefer Rathaus

Foto: Bad Honnef

Was auch stimmt. Beifall erntete die FWG-Fraktionsvize dafür am Donnerstag allerdings nicht – im Gegenteil. Sowohl im Duktus ihrer öffentlichen Anfrage als auch in ihrem Beharren schoss Barbara Schubert – wie schon zuvor – deutlich übers Ziel hinaus.

Unlängst waren es Gymnasiasten, die angeblich gezwungen wurden, eine Turnhalle von Fäkalien zu reinigen, nachdem diese zwischenzeitlich Unterkunft für Flüchtlinge gewesen war. Auf die Antwort der Verwaltung, das entbehre jeder Realität, ließ die Ratsfrau damals deutlich vernehmbar im Ratssaal wissen: Dann müssten die Schüler wohl „gelogen haben“.

Und jetzt sind es „Bewohner des Asylantenheimes“, die Einrichtungsgegenstände aus der neuen Unterkunft am Rederscheider Weg angeblich entwendet und „vermutlich veräußert haben“, wie Schubert in ihrer Anfrage wörtlich schreibt.

Zu allem Überfluss pustet sie das alles über einen E-Mail-Verteiler in die Welt, anstatt einfach mal anzurufen im Rathaus. Das alles lässt kaum Zweifel über die wahren Motive aufkommen. Es geht nicht um Aufklärung der Öffentlichkeit oder das Beheben eines vermeintlichen Missstandes. Es geht um Stimmungsmache.

Einer gewählten Volksvertreterin ist das nicht würdig. So vorzugehen ist verantwortungslos und nicht vertretbar. Verwaltung und Stadtrat tun gut daran, sich davon deutlich zu distanzieren wie am Donnerstag auch geschehen.

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