Betriebswirtin mit Gesangstalent Neue City-Managerin in Bad Honnef
Bad Honnef · Gesungen, sagt Miriam Brackelsberg, habe sie eigentlich immer. Zuletzt stand sie am Wochenende mit der Band Roadhouse in Linz auf der Bühne. Seit August ist die 34-Jährige die neue City-Managerin in Bad Honnef.
Auch professionellen Unterricht habe sie genommen und und ihre Stimme fortgebildet. Zuletzt stand Miriam Brackelsberg am Wochenende mit der Band Roadhouse in Linz auf der Bühne und stellte beim Sommerfestival Gesangsstimme und Bühnenpräsenz unter Beweis. Nach mehreren Jahren, in denen Musik und Event-Management die Hauptrollen in ihrem Berufsleben gespielt haben, schlägt die 34-Jährige ein neues Kapitel auf: Seit Anfang August ist die studierte Betriebswirtin City-Managerin der Stadt Bad Honnef.
Mit der Schaffung der Teilzeitstelle geht die Stadtverwaltung neue Wege und knüpft zugleich an Weichenstellungen seit 2015 an. Immer wieder war zuvor das Fehlen eines „Kümmerers“ kritisiert worden, der sich vor allem für die Belange der heimischen Wirtschaft und des Handels einsetzt. Seit 2015 ticken die Uhren im Rathaus anders: Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Büroleiter Ferdinand Allkemper startete in Vollzeit Johanna Högner, der zentral der Bereich Wirtschaftsförderung unterstellt ist – nicht alleine, wie sie betont, für die Innenstadt und den Einzelhandel, sondern für die gesamte Stadt und das ganze Spektrum von Handel, Handwerk und Gewerbe.
Einzelhandel soll gestärkt werden
So ist Diplom-Volkswirtin Högner seither neben der Büroleitung von Bürgermeister Otto Neuhoff zuständig für die Themen Gewerbeansiedlung, Existenzgründung, Gewerbeimmobilien-Börse und Stadtmarketing. 2017 wurde erstmals auch ein Etatposten für das gesamte Thema der Wirtschaftsförderung eingerichtet.
Verstärkung bekam Högner im Februar dieses Jahres. Seither ist mit Lucie Leyendecker der Sektor Tourismusförderung neu besetzt, mit einer halben Stelle. Und das Team wächst. Am 1. August stieß Miriam Brackelsberg zur Rathausmannschaft. Eine Ergänzung erfahren soll das Team noch durch eine Fachkraft, die das Thema Online betreut. Hereinspielen dürfte dabei auch, dass die Stadt den Zuschlag erhalten hatte für 100.000 Euro Landesförderung für ein 200.000-Euro-Projekt, das darauf abzielt, den örtlichen Einzelhandel im Wettbewerb mit Online-Anbietern dauerhaft zu stärken.
Schon der erste Eindruck zeigt: Miriam Brackelsberg tut sich von Natur aus leicht damit, auf Menschen zuzugehen, mit ihnen im Gespräch zu sein. An professioneller Erfahrung in Sachen Kommunikation, Marketing und Management mangelt es der 34-Jährigen ebenfalls nicht. Nach Schulbesuch und Abitur in Remscheid studierte sie Betriebswirtschaft in Düsseldorf, schloss dort ihre akademische Ausbildung – Schwerpunkte Marketing, Controlling und Unternehmensführung – erfolgreich ab.
„Man muss die Menschen dort abholen, wo sie stehen.“
Bereits während des Studiums sowie im Anschluss arbeitete sie für den Metro-Konzern. Nächste berufliche Station war das Unternehmen L'Oréal, wo sie als Führungsnachwuchskraft im Vertrieb tätig war. 2012 folgte der Gang in die Selbstständigkeit mit der Musik, zu der sich später auch das Event-Management gesellte – so bei der Organisation von Musikfestivals wie in Linz, wo der enge Kontakt mit dem örtlichen Einzelhandel ebenfalls eine wichtige Basis war.
Letzteres werde ihr auch bei ihrer neuen Aufgabe zugutekommen, ist Brackelsberg überzeugt. Nicht nur Ansprechpartnerin, auch tätige Partnerin des Handels wolle sie sein – vom Leerstandsmanagement über Kommunikation nach innen und außen bis zur Netzwerkarbeit. „Das bedeutet natürlich, viel vor Ort und präsent zu sein sowie Kontakte aufzubauen.“ Darüber hinaus stehe zunächst Grundlagenarbeit im Team an, die in Projekten münden soll.
Wichtig: „Man muss die Menschen dort abholen, wo sie stehen.“ Das bedeute auch, Gutes wie die erfolgreiche Arbeit von Centrum nicht etwa zu ersetzen, wohl aber zu unterstützen, wo dies gefragt und nötig sei. Brackelsberg: „Es geht doch darum, mit allen Beteiligten etwas Gutes zu schaffen. Bad Honnef ist eine tolle Stadt, in der und für die es Spaß macht zu arbeiten. Das geht nur gemeinsam.“