Nächste Tauschaktion auf der Rigal'schen Wiese?

Neue Rekordmarken bei Haribo in Kessenich beim Geschäft mit Kastanien, Eicheln und Süßwaren

  Heerscharen  von Sammlern bevölkern die Straßen um das Werksgelände.

Heerscharen von Sammlern bevölkern die Straßen um das Werksgelände.

Foto: Friese

Bonn. Haribo macht nicht nur Kinder froh. Wo ließe sich einer der bekanntesten Werbesprüche in deutschen Landen besser überprüfen als bei der alljährlichen Kastanien-Tauschaktion auf dem Werksgelände des Süßwaren-Multis im Godesberger Norden?

Für den achtjährigen Simon Steiger aus Kreuzau bei Düren hatte das Warten am Donnerstag um 11 Uhr vormittags endlich ein Ende. Nach rund vier Stunden konnte er mit Mutter Maria 50 Kilo Kastanien gegen fünf Kilo Gummibärchen, Weingummi und Lakritz eintauschen. Doch nur einen kleinen Teil der Leckereien darf Simon selbst essen. "Der größte Teil ist für unsere Karnevalsgesellschaft in Kreuzau", berichtete seine Mama.

Die Begrenzung auf 50 Kilo pro Teilnehmer wurde vor einigen Jahren eingeführt, als ganze Lkw voller Waldfrüchte aus Polen anrückten, erzählt Haribo-Pressesprecher Marco Alfter. Abgesehen davon, dass auch in diesem 68. Jahr nach Einführung des populären Spektakels im Jahr 1926 einige Rekorde purzeln, hat sich die Veranstaltung auf dem Gelände an der Friesdorfer Straße vom Volksfest zum eher zeitgeistigen Event gemausert.

Ab 6 Uhr früh übertrug Radio Bonn/Rhein-Sieg per Ü-Wagen, Fernseh-Teams von WDR, SAT1 und RTL waren natürlich wieder mit von der Partie. Und: Ein breites Unterhaltungsprogramm für die Pänz mit Bühnenshow, Hüpfburg, Kindereisenbahn und Rutschen gehörte erstmals dazu - Autogrammstunden des großen Goldbären einschließlich. Für die Kleinen ein Segen, für viele Eltern sicher auch.

Die Zahlen am Donnerstag: Bereits um 8 Uhr morgens waren 60 Tonnen Kastanien abgegeben worden, die doppelte Menge des Vorjahres. Schon gegen sechs Uhr wartete eine etwa 600 Meter Schlange Tauschwilliger auf Einlass. "Durch die milden Temperaturen gibt''s in diesem Jahr Kastanien satt", nannte Marco Alfter einen Hauptgrund für den Rekordandrang. Insgesamt 400 Tonnen kamen im vergangenen Jahr zusammen, "dieses Jahr kommen wir da definitiv drüber", so Alfters Prognose.

Als besonderer Service des Hauses Haribo stehen diesmal auch die Malteser bereit - man weiß ja nie! Die Polizei hatte am Donnerstag alle Hände voll zu tun, den Verkehr rund um das Gelände zu regeln, die Wartezeiten für Spätankömmlinge betrugen am Vormittag mindestens fünf Stunden.

Der Rekord liegt bei sechs Stunden und zehn Minuten. Wie in jedem Jahr gehen die Kastanien an verschiedene Tierparks in der Umgebung sowie nach Österreich in die Steiermark, wo Haribo-Chef Hans Riegel seine Jagd hat. Für die schätzungsweise 10 000 Menschen, die an zwei Tagen (am Freitag geht''s von 7 bis 16 Uhr weiter) ihre Kastanien zu Markte tragen, wird es wohl das letzte Mal an diesem Standort gewesen sein.

Das Unternehmen überlegt, "aus logistischen Gründen" den Ort des Geschehens an eine andere Stelle zu verlagern. "Vielleicht werden wir im nächsten Jahr auf die Rigal''sche Wiese oder auf das Wasserland-Gelände in Dottendorf wechseln", spekuliert Marco Alfter. Jochen Becker und Martin Ternes, die mit ihren kleinen Töchtern im zweiten Jahr in Folge aus Koblenz angereist sind, kann''s egal sein. Ebenso den vielen anderen, die für die Hatz auf die Gummibären lange Anfahrten in Kauf nehmen.

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