Ferien ohne Koffer Nachwuchskräfte in der Küche

AEGIDIENBERG · Bei den "Ferien ohne Koffer" der evangelischen Kirchengemeinde kochen die Kinder ihr Mittagessen selbst.

 Viele kleine Köche brutzeln das Mittagessen, in Gruppen sind sie für Gesundes, Hamburger oder Süßes zuständig.

Viele kleine Köche brutzeln das Mittagessen, in Gruppen sind sie für Gesundes, Hamburger oder Süßes zuständig.

Foto: Frank Homann

Es brutzelte, und es duftete nach Gebratenem. "Volldampf" in der Küche der evangelischen Kirchengemeinde. Aber am Herd standen keine Profis, sondern zehn Mädchen und Jungen. "Ferien ohne Koffer" heißt es für sie während ihres "Urlaubs" von der Schule. Das Besondere: Sie bekommen bei dieser Ferienfreizeit ihr Mittagessen nicht aufgetischt. Sie kochen es selbst.

Natürlich mit Hilfestellung durch Pfarrerin Virag Magyar und Küsterin Bettina Beyer. "Zum ersten Mal machen wir in den Herbstferien solch ein Angebot", sagte Magyar. "Ich habe viele Kontakte zu jungen Familien. Oft sind Vater und Mutter berufstätig, und die Kinder sind dann allein." Und so reifte der Gedanke, zumindest eine Woche lang ein Programm zu bieten. Die Acht- bis Zwölfjährigen basteln, malen, machen Spiele, gehen spazieren und sammeln Kastanien, aus denen sich hübsche Männchen fertigen lassen. Die Bücherei der Gemeinde organisierte eine Bibliotheks-Rallye.

Ein ganz wichtiger Punkt ist die tägliche Verpflegung. Bettina Beyer hat den Speiseplan aufgestellt. Bratkartoffeln und Spiegelei, Pizza oder Hamburger gibt es, und zu allem bereiten die Kinder viel frischen Salat zu. Die beiden achtjährigen Kathrins und Freundin Gina schnippelten Tomaten und zupften Salatblätter.

Aileen (9), Lea (12), Silas (9) und Alicia (11) formten aus dem Gehackten Bällchen und legten sie in die Bratpfanne. Derweil rührte Joshua (10) den Schokopudding im Topf auf der gegenüberliegenden Herdplatte und stellte sich sehr geschickt dabei an. "Ich habe meiner Mutter schon geholfen." Auch Franziska (9) war mit an der süßen Front. "Die Kinder sind fit", meinte Bettina Beyer.

"Gesund soll das Essen sein und den Kindern schmecken", so Pfarrerin Magyar. "Es macht sehr viel Spaß, mit den Kindern zu kochen." Obst und Brezel stehen am Nachmittag zur Verfügung, denn die Mädchen und Jungen sind bis 17 Uhr ohne Koffer in den Ferien. Heute werden sie mit Gärtner Luis Vicente Villalba Negri ein Beet anlegen und bepflanzen.

Um dieses Beet werden sich die Kinder auch künftig kümmern - in den offenen Gruppen, die regelmäßig in der Kirchengemeinde stattfinden. Der "Club der (B)engel" ist immer dienstags der Treffpunkt der Vorkonfirmanden. Ebenfalls an den Dienstagen findet eine offene Spielgruppe für die Kinder von neun bis zwölf Jahren statt. Vigar Magyar: "Ich freue mich über Spenden für die Jugendarbeit und bin dankbar dafür."

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