KURZ GEFRAGT Michael Lingnau führt das DSJW

Bad Honnef · Der 55-jährige Rechtanwalt ist Gründungsmitglied der Organisation.

 Michael Lingnau ist Bundesvorsitzender des DSJW

Michael Lingnau ist Bundesvorsitzender des DSJW

Foto: Oschmann

Der Rechtsanwalt Michael Lingnau (55) lebt in Jülich und engagiert sich dort in der Kommunalpolitik. Mit dem Gründungsmitglied des Deutsch-Südafrikanischen Jugendwerks sprach Roswitha Oschmann über seine Erfahrungen und sein Engagement.

Die erste Geschäftsstelle des DSJW befand sich in der südafrikanischen Botschaft. Das ist schon kurios, oder?

Michael Lingnau: Ja, die sagten damals, das schafft ihr nicht allein. Wir waren Studenten, hatten kein Büro. So fanden wir Unterschlupf in der Botschaft in Plittersdorf. Das dürfte einmalig sein und verhalf mir zu einem einzigartigen Erlebnis.

Inwiefern?

Lingnau: Im Mai 1996 besuchte Südafrikas Präsident Nelson Mandela die Bundesrepublik Deutschland. Ich stand drei Meter neben ihm in der Botschaft. Es war ein beeindruckender Mann, er strahlte eine Aura aus, als er den Raum betrat. Ich durfte an ihm vorbeidefilieren. Er war Leitfigur in unserer Arbeit, aber auch Frederik Willem de Klerk ist nicht zu vergessen, der wesentlichen Anteil am Abbau der Apartheid hatte.

Was bedeutete dieses Engagement für Sie persönlich?

Lingnau: Ich habe eine völlig andere Weltsicht gewonnen, bin viel toleranter, neugieriger und weltoffener geworden. Ich kann Menschen viel besser einschätzen. Vom Schwarz-Weiß-Denken bin ich völlig abgerückt. In meinem Portfolio als Rechtsanwalt habe ich außerdem südafrikanisches Recht. Das ist sehr selten in Deutschland.

Hat Sie damals nicht ein dauerhaftes Leben dort gereizt?

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