Forschertag an der Honnefer Löwenburgschule Mathe macht schlau

Bad Honnef · Codes für Geheimbotschaften, Roboter und Holzboote mit Luftballon-Antrieb: Die Kinder der Löwenburgschule bastelten und experimentierten, um die Naturwissenschaften zu erforschen.

 Jetzt muss es nur noch schwimmen: Der neunjährige Leonard hat beim Forschertag an der Löwenburgschule ein Holzboot mit Rückstoßantrieb gebastelt.

Jetzt muss es nur noch schwimmen: Der neunjährige Leonard hat beim Forschertag an der Löwenburgschule ein Holzboot mit Rückstoßantrieb gebastelt.

Foto: Frank Homann

Schon mal was von der Sandorf-Verschlüsselung gehört? Rund ein Dutzend Jungen und Mädchen schauen Jennifer Machinek ratlos an. Die junge Frau, die in Bonn im sechsten Semester Mathematik und Chemie studiert, hat die Erklärung umgehend parat: Es ist ein Verfahren, bei dem mittels einer Schablone ein Klartext in einen Geheimtext umgewandelt wird. Mathe mal ganz anders – das stand beim Forschertag an der Löwenburgschule auf dem Stundenplan.

Mathe, Physik, Bio, Chemie: Bei vielen Schülern gehören die naturwissenschaftlichen Fächer nicht gerade zu den beliebtesten, sagt Schulleiter Martin Wilke. Das war für ihn ein Grund, vor neun Jahren den Forschertag ins Leben zu rufen: An einem Vormittag beschäftigen sich die Schüler mit naturwissenschaftlichen Themen, die von Studenten, älteren Schülern und – wie in diesem Jahr – von Mitarbeitern des Deutschen Museums und des Bonner Vereins „Abenteuer Lernen“ für sie aufbereitet werden.

Insgesamt zehn Angebote hatten diesmal Schüler des Leistungskurses Physik am Schloss Hagerhof und des Bio-Leistungskurses am Siebengebirgsgymnasium für den Forschertag erarbeitet. Einige besuchten die Feuerwache in Selhof und die Kläranlage, andere gingen auf eine Energierallye oder tüftelten im Projekt „Roberta“ an einem eigenen Roboter. Hammerschläge und Sägegeräusche waren derweil aus dem Keller zu hören.

Lehrerin Kerstin Walkembach und Wilfried Schneider vom Verein „Abenteuer Lernen“ fertigen mit ihrer Gruppe kleine Holzschiffe mit Rückstoßantrieb. Dazu braucht es Holz, einen Strohhalm, einen Luftballon – und ein wenig Geschick. Das stellt Matteo an der Säge unter Beweis, Erstklässlerin Marie, das einzige Mädchen in der Gruppe, schaut interessiert zu. Leonard hat sein Schiff bereits fertig und pustet probehalber schon mal Luft in den Ballon. „Gleich lassen wir Wasser in eine Wanne ein und setzen das Schiff darauf, dann sehen wir, ob es wirklich klappt“, sagt der Neunjährige.

Bei Jennifer Machinek, die dem Hausdorff Center for Mathematics angehört, einem Exzellenzcluster der Universität Bonn, beschäftigen sich die Schüler mit dem Möbiusband. „Wir wollen den Jungen und Mädchen auf spielerische Art zeigen, wie man mathematische Probleme lösen kann“, sagt sie. „Vor Mathe muss man keine Angst haben. Eigentlich kann das jeder.“ Die Geheimbotschaft haben die Kinder an diesem Vormittag natürlich auch noch entschlüsselt. Sie lautet: „Mathe macht schlau“.

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