Neues Gerätehaus Löschugruppe Rhöndorf parat für den Einsatz

BAD HONNEF · Nach 15-monatiger Bauzeit hat die Löschgruppe Rhöndorf ihr neues Gerätehaus bezogen. Kurze Wege, komfortable Räume, moderne Ausstattung und technisch auf dem neuesten Stand - so präsentiert sich das neue Feuerwehrgerätehaus an der Rhöndorfer Straße.

 Geräumig sind die Umkleiden. Im Ernstfall wird so wichtige Zeit beim Ausrücken gespart.

Geräumig sind die Umkleiden. Im Ernstfall wird so wichtige Zeit beim Ausrücken gespart.

Foto: Frank Homann

Eine letzte Straßenbaustelle vor dem Grundstück mag zwar auf den ersten Blick noch etwas darüber hinweg täuschen. Doch das neu gebaute Quartier der Rhöndorfer Löschgruppe ist nach fünfjähriger Vorlaufzeit endlich fertiggestellt. Einzig an der Telefonanlage wurde zuletzt noch gearbeitet.

"Es ist das Gleiche, wenn man selber in ein neues Haus zieht - letzte Kleinigkeiten erledigt man nach dem Einzug," sagt Hans-Heribert Krahe. Wenn der Rhöndorfer Löschgruppenleiter durch das Gebäude führt, strahlen seine Augen. "Ich habe selber 35 Jahre im Industriebau als Projektleiter gearbeitet und kann sagen: Ich habe noch nie einen Projektablauf erlebt, der so gut gelaufen ist, wie dieser hier", so Krahe.

Erstmals, im 95. Jahr ihres Bestehens, habe die Rhöndorfer Wehr ihr eigenes Haus und sei nicht zur Miete untergebracht. Einmal pro Woche hatte sich Krahe während der Bauzeit mit Stadt-Gebäudemanager Jochen Groteclaes und Architekt Josef Krämer getroffen. So gelang es, das Haus in gerade einmal 15 Monaten und in optimaler Anpassung an die realen Anforderungen der Feuerwehrleute zu gestalten, nachdem die Vorgeschichte von Problemen und immer neuen Verzögerungen geprägt gewesen war.

17 Minuten betrage die Hilfsfrist der freiwilligen Einsatzkräfte, so Krahe. Es muss schnell gehen, wenn die Wehrleute zum Einsatz gerufen werden. Parkplätze direkt am Gebäude, dessen Baukosten die Planer mit 900.000 Euro bezifferten, und eine Eingangstür mit elektronischem Schloss sorgen dafür, dass beim Eintreffen der Helfer keine unnötige Zeit verloren geht.

Sofort können sie im Umkleideraum ihre Ausrüstung anlegen. Ein Flachbildschirm an der Wand informiert zu jeder Zeit über neueste Entwicklungen am Einsatzort. In der Fahrzeughalle können die Lösch- und Begleitfahrzeuge bestiegen werden, ohne dass sich die Wehrleute im Wege stehen. Daten des Einsatzortes werden automatisch auf das Navigationsgerät des Löschfahrzeugs übermittelt.

"Wenn ich an das alte Gerätehaus denke, dann waren das dort eigentlich unhaltbare Zustände", erinnert sich Krahe: "Wir mussten erst einen Wagen herausfahren, damit sich eine Gruppe umziehen konnte." Modern geht es auch in der ersten Etage weiter. Ein Schulungsraum mit neuer Präsentationstechnik wie Beamer und Flachbildschirm und Platz für bis zu 60 Stühle sorgen für ideale Bedingungen.

"Alleine kommt man nicht weiter, ohne Teambildung geht bei uns gar nichts", sagt Krahe. Auch der Austausch über manchmal erschreckende Erlebnisse im Einsatz sei wichtig. Daher ist er froh, dass auch ein Ort geschaffen wurde, an dem man gerne verweilt.

"Natürlich stehen wir in Konkurrenz mit anderen Hilfsorganisationen. Ich bin sicher, dass die Feuerwehr in Rhöndorf so an Attraktivität gewinnt." Derzeit sind 19 Freiwillige in der Löschgruppe aktiv. Gerne dürften es mehr werden, sagt Krahe. Aus der Nachbarschaft hat er positive Reaktionen bekommen. "Wir haben uns bemüht, das Gerätehaus nicht wie eine Industriehalle aussehen zu lassen, sondern so, dass es zum Ortsbild passt."

Tag der offenen Tür

Am 24. August wird das Feuerwehrgerätehaus feierlich eingeweiht. Dazu lädt die Löschgruppe alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür ein. Wer bereits zuvor Lust hat, einen Blick in das neue Gebäude zu werfen, dem bietet Krahe an, mittwochs ab 18.30 Uhr vorbeizuschauen, wenn sich die Löschgruppe trifft.

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