Mann auf A3 bei Bad Honnef gestorben Lkw-Fahrer nach tödlichem Unfall gefasst

Bad Honnef · Nach dem tödlichen Lkw-Unfall auf der A3 bei Bad Honnef ist der mutmaßliche Unfallverursacher gefasst worden. Andere Lkw-Fahrer halfen der Polizei bei der Suche.

Die Polizei hat den mutmaßlichen Verursacher des tödlichen Unfalls auf der A3 bei Bad Honnef gefasst. Er wurde in der Nacht in unmittelbarer Nähe des Unfallorts festgenommen. Bei dem schweren Verkehrsunfall nahe der Ausfahrt Bad Honnef/Linz war am frühen Montagabend ein 25-Jähriger tödlich verletzt worden. Vier Lkw waren dort gegen 17.40 Uhr kollidiert. Die Autobahn wurde komplett gesperrt und erst am Dienstagmorgen wieder für den Verkehr freigegeben.

Der mutmaßliche Unfallverursacher flüchtete mit seinem Lastwagen vom Unfallort. Am Dienstag meldete sich dann Thomas Limburg beim General-Anzeiger. Der LKW-Fahrer war zusammen mit einem Kollegen von Neuss nach Österreich unterwegs, als es zu dem Unfall kam. Mit Feuerlöschern eilten sie zur Unfallstelle, um einen möglichen Brand der Lkw zu verhindern. „In meinem Lastwagen habe ich eine Dashcam, die den Unfallverursacher aufgezeichnet hat“, sagt Limburg.

Seine Speicherkarte mit dem Videomaterial habe er der Polizei direkt am Unfallort übergeben. Dann mussten er und sein Kollege allerdings die Unfallstelle schnell räumen – beide Lkw hatten Gefahrgut geladen. Sie fuhren auf den Autohof, wo sie die Nacht verbrachten. In unmittelbarer Nähe entdeckten sie dann zusammen mit dem Besitzer des Autohofs den mutmaßlichen Unfallverursacher und dessen Lkw. Sie informierten die Polizei, die den 23-jährigen Fahrer dann zur Vernehmung mit auf die Wache nahm. Die Kölner Polizei bestätigte am Dienstagmittag die Schilderungen Limburgs auf GA-Anfrage. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft beschlagnahmte die Polizei den Führerschein sowie den Sattelzug des mutmaßlichen Unfallverursachers.

Der zunächst flüchtige Lastwagenfahrer soll am Montagabend von der Überholspur scharf nach rechts gezogen haben, um die Autobahnausfahrt zu erwischen. Aufgrund dessen musste ein 57 Jahre alter Lkw-Fahrer stark abbremsen. In der Folge fuhren zunächst ein 55-Jähriger, dann ein 56-Jähriger und schließlich ein 25-Jähriger mit ihren Lastwagen auf. Der 25-Jährige wurde im Führerhaus seines Trucks so schwer eingeklemmt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Sein 48-jähriger Vater, der als Beifahrer neben ihm saß, erlitt laut Polizei schwerste Verletzungen.

Schwierige Bergung

Einzig der Kraftfahrer aus dem ersten Lkw blieb ohne Verletzungen, er konnte die Fahrt in seinem Lkw fortsetzen. Der auf ihn aufgefahrene Lkw musste ebenso wie das Fahrzeug des 25-Jährigen abgeschleppt werden, der vierte Lkw wurde ebenfalls stark beschädigt, konnte allerdings noch von der Autobahn auf einen Parkplatz gefahren werden.

Nach Eintreffen der Feuerwehr musste diese zunächst die vorderen drei Lkw nach vorne bewegen, um an den hinteren Lastwagen und die eingeklemmte Person heranzukommen. Dazu wurden die Lastwagen unter anderem mit einem Seilzug zurückgezogen, erklärte Marc Neunkirchen, stellvertretender Pressesprecher der Feuerwehr Königswinter. Unterstützt wurden die Wehrleute von einem Abschleppdienst aus der Region. Indessen hatte sich die Ladung des hinteren Fahrzeuges, gekühlte Schweinehälften, über die Autobahn verteilt und erschwerte den Zugriff auf das Führerhäuschen zusätzlich. Als der 25-Jährige schließlich über das Führerhaus erreicht werden konnte, konnte nur noch dessen Tod festgestellt werden.

Tödlicher Unfall auf A3 bei Bad Honnef
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Probleme mit der Rettungsgasse

Unmittelbar nach der Kollision hatte sich ein langer Rückstau auf der A3 gebildet. Die Einsatzwagen der Rettungskräfte und der Feuerwehr hatten Schwierigkeiten, zur Unfallstelle zu gelangen. "Es gab arge Probleme bei der Anfahrt", so Neunkirchen. Durch den Stau hinter der Unfallstelle hätten viele Lkw-Fahrer ihr Fahrzeug auf die mittlere Spur gestellt. Für die teils großen Einsatzwagen war die Durchfahrt somit schwierig.

Zusätzlich war die Feuerwehr bei einem Auffahrunfall im Rückstau sowie bei einem Lastwagen mit beschädigten Tank gefordert. Nachdem im Stau ein Lkw seinen Kraftstofftank beschädigte, mussten die Einsatzkräfte das ausgelaufene Betriebsmittel aufnehmen. Zudem ereignete sich im Bereich des Bockerother Bergs ein weiterer Auffahrunfall, bei dem nach Angaben der Feuerwehr zwei Pkw beteiligt waren. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt und vom Rettungsdienst versorgt, die Feuerwehr leistete Aufräumarbeiten.

An der Unfallstelle agierten etwa 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Ittenbach, Uthweiler und Oelberg. Ausgelaufene Betriebsmittel wurden mit Spezialbindemittel aufgenommen, zudem wurde die große Einsatzstelle nach Einsetzen der Dunkelheit mit Lichtmasten ausgeleuchtet. Versorgt wurden die Wehrleute vom DRK Bad Honnef. Auch ein Rettungshubschrauber und das THW waren im Einsatz. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet.

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