Stadt Bad Honnef will mehr Computersicherheit Kommunen wollen IT-Fachleute gemeinsam finanzieren

Bad Honnef · Wer kennt das nicht: Kaum ist der Computer hochgefahren, verstopfen Spam-Mails den Posteingang. Dass von denen Gefahren ausgehen, ist bekannt. Das gilt auch für kommunale Einrichtungen.

 Auch für Kommunen sind Hacker eine Gefahr. Bad Honnef will daher mit anderen Städten und Gemeinden eigene IT-Experten einstellen.

Auch für Kommunen sind Hacker eine Gefahr. Bad Honnef will daher mit anderen Städten und Gemeinden eigene IT-Experten einstellen.

Foto: picture alliance / dpa

Die Stadt Bad Honnef will sich gegen Gefahren aus dem weltweiten Netz noch besser wappnen und mit Alfter, Sankt Augustin, Niederkassel und Wachtberg ein IT-Sicherheitsmanagement aufbauen.

Der Haupt- und Finanzausschuss gab dem Ansinnen am Donnerstag statt. Allgemein gelobt wurde die Initiative als vorbildlich in der interkommunalen Zusammenarbeit. Die Bedrohung durch Hacker-Angriffe, Viren und Trojaner nehme „exponentiell zu“, hieß es in der Vorlage – eine Bedrohung, die auch kommunale Netze betreffe. Das 2015 verabschiedete IT-Sicherheitsgesetz des Bundes verpflichte Adressaten zu dem Stand der Technik entsprechendem Schutz der IT-Systeme; es drohten sogar Bußgelder von bis zu 50 000 Euro. Das Datenschutzgesetz NRW nehme Kommunen in die Pflicht für ein IT-Sicherheitskonzept.

Die Stadt Bad Honnef hat daraufhin mehrere Alternativen geprüft. Im Ergebnis wurde auf Basis der Civitec, IT-Dienstleister für Städte und Kommunen in NRW, eine verbandsweite Abfrage gestellt. Die fünf genannten Gemeinden fanden sich zu Gesprächen zusammen; im August beschlossen die Verwaltungsspitzen, sich in Sachen IT-Sicherheit zusammenzutun. Der gemeinsam erarbeitete Katalog, der in einer vom Landrat zu genehmigenden, öffentlich-rechtlichen Vereinbarung münden soll, sieht zwei IT-Experten und eine Verwaltungskraft vor.

Deren ständiger Sitz soll in der größten beteiligten Kommune, Sankt Augustin, sein. Vorübergehend bis Sommer 2018 sollen die Mitarbeiter zunächst von Bad Honnef aus agieren. Die Kosten von gut 280 000 Euro jährlich sollen abgesehen von einem Sockelbetrag nach der Einwohnerzahl anteilig auf die Gemeinden verteilt werden. Der jährliche Beitrag von Bad Honnef liegt demnach bei rund 47 000 Euro. Zum Vergleich: Die Stelle eines Informatikers wäre mit rund 100 000 Euro zu veranschlagen. Für die gemeinsame Lösung spreche, dass die Kommunen effektiv Geld sparen bei gleichzeitiger hochprofessioneller Begleitung dieses immer wichtigeren Themas, so die Stadtverwaltung.

Der Vorstoß wurde im Ausschuss allgemein gelobt. Zugleich wurde die Hoffnung laut, dass diese interkommunale Zusammenarbeit Vorbildcharakter haben könnte. „Vielleicht entsteht daraus ja mehr“, sagte etwa Stefan Scharfenstein (Bürgerblock). Bürgermeister Otto Neuhoff griff den Faden auf: „Eventuell schafft das ja Vertrauen, dass so etwas funktionieren kann auch für andere gemeinsame Themen.“

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