Klagen wegen langer Wartezeiten beim Haribo-Kastanientausch

Bonner Süßwarenhersteller kündigt weitere Verbesserungen für das kommende Jahr an

Bonn. (rih) Nicht mehr alle Kinder macht der Bonner Süßwarenhersteller Haribo mit seiner Kastanien-Tauschaktion froh, meint Conrad Ostermeyer. Der Friesdorfer hatte sich mit seiner vierjährigen Tochter, die über Wochen emsig gesammelt hatte, und deren Freunden zum Haribo-Betriebsgelände an der Friesdorfer Straße aufgemacht, um ihre zwei Tüten einzutauschen. Doch angesichts der langen Wartezeit gaben sie schließlich auf.

Ostermeyer kaufte den Kindern daraufhin ein paar Tüten Gummibärchen - von Haribo - im Geschäft. Die gesammelten Kastanien verfüttere seine Tochter in der Waldau, berichtet der Vater. Seiner Meinung nach hat die Tauschaktion inzwischen "jeden Sinn verloren." Ostermeyer will "eine große Anzahl von Lieferwagen mit holländischen, belgischen und polnischen Kennzeichen" gesichtet haben, aus denen "kiloweise fertig abgepackte Kastanien ausgeladen wurden."

Eigentlich sollte die Aktion doch "ein Spaß für Kinder sein", meint der Familienvater, "und nicht für Erwachsene, die zum einen die Kinder verdrängen, zum anderen aber ganz offensichtlich damit einen Reibach machen wollen."

Wie der GA berichtete, hat Haribo bereits vor einigen Jahren eine Mengenbegrenzung von 50 Kilo pro Person eingeführt, um genau dies zu verhindern. Ostermeyer tritt jedoch dafür ein, die Menge noch weiter einzuschränken, etwa auf fünf Kilo, und nur noch Kinder zuzulassen. Wenn dann weniger Leute kämen, sei das umso besser, denn dann könne man sich auch die vom Steuerzahler bezahlten Polizisten sparen, die den Verkehr regeln müssen.

Firmensprecher Marco Alfter hält wenig davon, die zulässige Höchstmenge an Kastanien noch weiter zu begrenzen. 50 Kilogramm sei schon eine angemessene Menge, meint er. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer in diesem Jahr habe die zulässigen 50 Kilogramm auch dabei gehabt. Die extrem langen Wartezeiten in diesem Jahr seien eine Ausnahme gewesen. Im vergangenen Jahr hätten die Tauschwilligen höchstens mal eine halbe Stunde anstehen müssen.

Im nächsten Jahr rechnet Alfter ohnehin mit etwas weniger Andrang, da es vermutlich nicht wieder so eine Rekordernte an Wildfrüchten wie in diesem Jahr geben wird. Dennoch seien für das nächste Mal Verbesserungen geplant, die im Internet und bei der nächsten Sammelaktion mit Handzetteln verbreitet werden sollen.

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