Großes Fest Kindergarten Sankt Johannes feiert Einweihung

BAD HONNEF · Gut eineinhalb Jahre gehörten Baulärm und Provisorien mit zum Alltag im Kindergarten Sankt Johannes in Bad Honnef. Am 2. Dezember werden die neuen Räume der Einrichtung feierlich eröffnet.

 Ganz schön neugierig: Um zu schauen, wer sich hinter der Kamera verbirgt, lässt man sogar die Bauklötze liegen.

Ganz schön neugierig: Um zu schauen, wer sich hinter der Kamera verbirgt, lässt man sogar die Bauklötze liegen.

Foto: Claudia Sülzen

Das Baustellenschild im Fenster des Gebäudes an der Rommersdorfer Straße hängt noch. Spätestens am Samstag, 2. Dezember, wird es ausgedient haben. An diesem Tag ab 11 Uhr feiert der Kindergarten Sankt Johannes nach An- und Umbauten Einweihung. Die Kita, die als Familienzentrum NRW Beratung und Hilfe für alle interessierten Familien bereit hält, lädt zu einem Gottesdienst in der Schulkapelle von Sankt Josef, zur Einsegnung der Räume und zum großen Fest ein.

Mit der Modernisierung des denkmalgeschützten Gebäudes samt neuem lichtdurchflutetem Anbau wird ein Kapitel geschlossen, das zwischenzeitlich für Unruhe gesorgt hatte. Wie berichtet, hatte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) eine Betriebsgenehmigung des Kindergartens, der immerhin seit 1902 besteht, über den Sommer 2015 hinaus von einer Sanierung abhängig gemacht. Pläne dafür lagen in der Schublade. Und die gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), Hauptgesellschafterin des damaligen Kita-Trägers Cura, stand für die Übernahme der Trägerschaft und somit eine erhebliche Investition bereit. Das „Go“ für das – seinerzeit mit 1,5 Millionen Euro veranschlagte – Projekt war wie berichtet die Zustimmung der Stadt zur Übernahme eines Betriebskostenzuschusses von rund 18 000 Euro jährlich.

Bauarbeiten begannen im Mai 2016

Die Bauarbeiten begannen im Mai 2016 zunächst mit dem Anbau. Gut ein Jahr darauf folgten der Umzug in diesen Gebäudeteil und die Sanierung des Altbaus – und das funktionierte im laufenden Betrieb reibungslos, wie Andreas Wintersohl berichtet. Wintersohl, Einrichtungsleiter seit 2016: „Das Lob gilt allen Eltern und Kolleginnen. Alle Beteiligten haben sehr gut mitgezogen – allen voran die Kinder.“ Dass letztere das „auch gar nicht schlimm“ fanden, mag auch mit den Begleiterscheinungen der zeitweise großen Baustelle zusammenhängen.

Schließlich übt Matsch auf dem Außengelände, das ebenfalls komplett erneuert wurde und mit einer Ecke für die Kleinsten, Versteck-, Spiel- und Klettermöglichkeiten aufwartet, durchaus seinen besonderen Reiz aus. Die Geduld hat sich gelohnt, wie der Rundgang belegt. Alt- und Neubau wurden perfekt miteinander verbunden, inklusive besonderer Vorgaben durch den Denkmalschutz. Beispiel: Die Treppengeländer im Altbau mussten einerseits erhalten bleiben, mussten aber andererseits den Unfallschutzvorgaben angepasst werden. „Für alles wurden gute Lösungen gefunden“, so Wintersohl.

Historische Türen und Böden erhalten

Der historische Fliesenboden und die alten Holztüren sorgen für besonderes Flair. Alle Gruppenräume sind komplett neu eingerichtet. Eine moderne Küche und als Glanzstück ein großer, heller Mehrzweckraum mit Schwingboden und Türen zum Außengelände – ermöglicht auch mit Hilfe des Fördervereins – sowie ein Elterncafé runden das Raumkonzept ab. Ein Aufzug am Haupteingang im Neubau sorgt für barrierefreien Zugang. Auch ein Logopädieraum für das wöchentliche Angebot einer Expertin und weitere Neben- und Fachräume stehen zur Verfügung.

Das große Einweihungsfest steht noch aus, doch die derzeit 54 Kinder in drei Gruppen – die Kita konnte durch den Raumgewinn um eine Gruppe aufgestockt werden – haben ihr Reich längst erobert. Stolz zeigen die Kleinsten ihren Schlafraum mit den Bettchen, während nebenan Hundedame Holly, heimlicher Star des Kindergartens, alle Aufmerksamkeit – und streichelnden Hände – auf sich zieht. Deren Halterin, Erzieherin Anna Zosel, wird das Kita-Angebot nach Abschluss ihrer entsprechenden Fortbildung durch Tiergestützte Therapie erweitern.

54 Kinder in drei Gruppen

Nicht wegzudenken seien zudem die enge Zusammenarbeit mit dem Cura-Krankenhaus sowie eine Partnerschaft mit dem Cura-Altenheim Marienhof, berichtet Wintersohl. Hebammenprojekt, Besuche in der Klinik und im Marienhof, wo die Kinder regelmäßig mit den Senioren singen, gehören also ebenfalls zum abwechslungsreichen und lehrreichen Kita-Alltag mit individueller Förderung.

Nur das ist kein Alltag mehr: Baumaschinen. Sankt Johannes gehört wieder ganz den Kindern. Wie schon seit 1902.

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